„Kanzlei und Beruf“ im Mai 2015

Fristenkontrolle und Wiedereinsetzung; Altersgrenzen für (Anwalts-)Notare und auswärtige Beurkundungen; Beratungspflichten und die Steuerberatung durch die Hausverwaltung.

Wiedereinsetzung – anwaltliche Versicherung oder eiderstattliche Versicherung?

Die Feststellung der überwiegenden Wahrscheinlichkeit unterliegt dem Grundsatz der freien Würdigung des gesamten Vorbringens1.

Eine anwaltliche Versicherung ist grundsätzlich ein für die Glaubhaftmachung taugliches Mittel2.

Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs besteht regelmäßig kein Anlass, eine durch eine anwaltliche Versicherung bekräftigte Darstellung kritischer zu würdigen, als dies bei eidesstattlich versicherten Angaben erforderlich ist. Von dem als richtig versicherten Vortrag darf ausgegangen werden, solange nicht konkrete Anhaltspunkte es ausschließen, den geschilderten Sachverhalt mit überwiegender Wahrscheinlichkeit für zutreffend zu erachten3.

Bundesgerichtshof, Beschluss vom 27. November 2014 – I ZB 37/14

  1. vgl. BGH, Beschluss vom 21.12 2006 – IX ZB 60/06, NJW-RR 2007, 357 Rn. 11 f.[]
  2. vgl. BGH, Urteil vom 02.11.1988 IVb ZR 109/87, FamRZ 1989, 373, 374; Beschluss vom 18.05.2011 – IV ZB 6/10, NJOZ 2011, 1809 Rn. 11; Musielak/Grandel aaO § 236 Rn. 5; Zöller/Greger, ZPO aaO § 294 Rn. 5[]
  3. BGH, Beschluss vom 18.01.1984 IVb ZB 212/83, VersR 1984, 861; BGH, FamRZ 1989, 373, 374 mwN[]
Weiterlesen:
Februar 2015 im Monatsrückblick