Auch die Länder fördern die Eigenheim-Schaffung

Der Wunsch nach einem trauten Heim ist in der Gesellschaft stark verankert. Ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung zählt in den meisten Fällen zur größten Anschaffung des Lebens, dient aber in den späteren Lebensjahren auch als finanzielle Absicherung.

Auch die Länder fördern die Eigenheim-Schaffung

Da die Kosten für die Schaffung von Wohnraum meist nicht aus dem eigenen Ersparten bewerkstelligt werden können, muss in der Regel Fremdkapital aufgenommen werden. Eine Möglichkeit dafür bildet die Wohnbauförderung, die je nach Bundesland unterschiedlich ausgestaltet ist.

In Baden-Württemberg wird die regionale Bauförderung im Wesentlichen über die L-Bank (Staatsbank für Baden-Württemberg) abgewickelt. Diese stellt Förderprogramme zur Verfügung, die dann mit Programmen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder einer BAFA(Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle)-Förderung kombiniert werden können. Von der L-Bank gefördert werden die Bereiche „Wohnen mit Zukunft (Kredit/Heizung)“, „Wohnen mit Kind (Kredit/Neubau oder Kauf)“, „Eigentumsfinanzierung BW – Basisförderung (Kredit/Neubau oder Kauf)“, „Eigentumsfinanzierung – Basisförderung für schwerbehinderte Menschen (Kredit/Neubau oder Kauf)“ sowie „Kombi-Darlehen Wohnen (Kredit/Ergänzungsförderung)“.

Blickt man ein Bundesland weiter nach Bayern, so erfolgt dort die Bauförderung schwerpunktmäßig über die Bayerische Landesbodenkreditanstalt (Bayern Labo) und die Bayerische Staatsregierung direkt. Als Unterstützungsmaßnahmen gibt es das „Bayerische Wohnungsbauprogramm (Kredit & Zuschuss/Familienförderung) und das „Bayerische Zins-Verbilligungs-Programm (Kredit/Neubau oder Kauf)“.

Soll eine Bauförderung in Berlin in Anspruch genommen werden, ist die Investitionsbank Berlin (IBB) die zentrale Anlaufstelle, an der alle Förderprogramme in der Bundeshauptstadt zusammenlaufen. Wichtig für die Schaffung von Wohnraum sind „IBB Förderungsergänzungsdarlehen (Kredit/Ergänzung)“, „IBB Wohnraum sanieren (Kredit/Modernisierung), „HeiztauschPlus (Zuschuss/Heizung)“, „EnergiespeicherPlus (Zuschuss/Erneuerbare Energien)“, „GründachPlus (Zuschuss/Dachbegrünung)“ und „ENEO – Energieberatung für Effizienz und Optimierung (Zuschuss/Erneuerbare Energien)“.

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Im Bundesland Brandenburg erfolgt die Koordinierung der Bauförderung durch die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB). Dort gibt es Unterstützung für „Wohneigentum – Erwerb, Neubau und Ausbau (Kredit und Zuschuss/Bau und Kauf)“, „Wohneigentum – Modernisierung/Instandsetzung (Kredit/Modernisierung)“ und „Behindertengerechte Anpassung von vorhandenem Wohnraum (Zuschuss/Modernisierung)“.

Die Bremer Aufbau-Bank (BAB) hält Förderprogramme für Interessierte in Bremen bereit. Das sind „Rund ums Haus -Modernisierungskredit (Kredit/Modernisierung)“, „Wärmeschutz im Wohnbestand (Zuschuss/Modernisierung)“, „Eigenheimschutz (Zuschuss/Bau)“, „Ersatz von Elektroheizungen (Zuschuss/Heizung)“ und „Ersatz von Ölheizkesseln (Zuschuss/Heizung)“.

In Hamburg wird die Bauförderung von der Hamburgischen Investitions- und Förderbank abgewickelt. Sie hält verschiedene Förderprogramme rund um das Eigenheim bereit, die statt oder als Ergänzung zu einer herkömmlichen KfW-Förderung anzusehen sind. Das reicht von der „Eigenheimförderung (Kredit/Kauf oder Neubau)“ bis zu „Erneuerbare Wärme (Zuschuss/Heizung)“.

Die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen übernimmt die Bauförderungs-Agenden im gleichnamigen Bundesland. Zu den Unterstützungsmaßnahmen zählen etwa das „Hessen Darlehen Neubau (Kredit/Kauf oder Neubau)“ oder „Energetische Modernisierung bei WEG (Kredit/Modernisierung)“.

Das Landesförderinstitut M-V übernimmt die Koordination der Bauförderung in Mecklenburg-Vorpommern. In diesem Bundesland gibt es im Vergleich zu anderen jedoch nur wenige gezielte Förderprogramme. Finanzielle Unterstützung gibt es beispielsweise für barrierefreies Wohnen oder Modernisierungs- und Instandsetzungsarbeiten.

In Niedersachsen können Interessierte auf die Leistungen der Investitions- und Förderbank Niedersachsen zurückgreifen. In diesem Bundesland konzentriert sich die Förderung vor allem auf die Schaffung von Mietwohnungen, es gibt jedoch auch einige Förderungen rund um das Eigenheim. Dazu zählen die Schaffung von Eigentum für Haushalte mit Kindern oder Landesbürgschaften für den Wohnungsbau.

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Die NRW.BANK ist für die Koordinierung der Bauförderprogramme für private Eigenheimbesitzer in Nordrhein-Westfalen zuständig. Gefördert werden unter anderem das Wohneigentum und die Gebäudesanierung.

Die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) kümmert sich um die Bauförderung in Rheinland-Pfalz. Neben der herkömmlichen KfW-Förderung gibt es noch einige bundeslandeigene Förderungen. Als Beispiele dienen ISB-Darlehen für die Schaffung bzw. die Modernisierung von selbst genutztem Wohnbau.

Im Saarland fungiert die Saarländische Investitionskreditbank (SIKB) als erste Anlaufstelle für eine Bauförderung. Neben Bundesprogrammen werden auch hier einige Landesförderprogramme geboten. Unterstützt werden zum Bespiel der Neubau oder der Erwerb von selbst-genutztem Eigentum ohne Modernisierung bzw. der Erwerb von Bestandsimmobilien mit Modernisierung.

In Sachsen gibt es ebenfalls einige Landesförderprogramme für Privatpersonen, die von der Sächsischen AufbauBank (SAB) koordiniert werden. Es handelt sich in diesen Fällen etwa um die Wohneigentumsförderung „Familienwohnen“ oder das SAB Baukindergeld Vorfinanzierungsdarlehen.

Die Investitionsbank Sachsen-Anhalt (IB) kümmert sich um die Bauförderung in Sachsen-Anhalt. Für Privatpersonen gibt es bezüglich der Eigenheim-Schaffung einige interessante Möglichkeiten. Dazu zählen auszugsweise das IB-Förderdarlehen zur Schaffung von selbst-genutztem Wohnraum bzw. das IB-Wohneigentumsprogramm.

Hoch im Norden in Schleswig-Holstein übernimmt die Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) die Abwicklung von Bauförderungen. Auch in diesem Bundesland werden einige interessante Landesprogramme angeboten. Angeboten werden etwa vergünstigte Nachrangdarlehen für den Kauf oder den Neubau von Wohneigentum.

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Die Thüringer Aufbaubank (TAB) ist für die Abwicklung der Bauförderung in Thüringen zuständig und bietet zum Beispiel das Thüringer Familienbaudarlehen, das Thüringer Modernisierungsdarlehen oder den Thüringer Sanierungsbonus.

Die Bundesländer halten die angeführten und natürlich auch weitere Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung für die Schaffung von Eigenheim (Wohnung/Haus) bereit. Interessierte sollten also immer auch nach einzelnen Landesförderprogrammen Ausschau halten, die sich in vielen Fällen auch mit KfW-Programmen koordinieren lassen.

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