Cannabis ist in einigen Ländern der Welt nicht mehr als illegale Droge eingestuft. Auch in der deutschen Rechtsprechung wird die Pflanze immer mehr als Heilmittel anerkannt, sodass Sie zumindest seit dem Jahr 2017 für schwerkranke Patienten verschrieben werden darf. Doch wie sieht die deutsche Rechtslage zum Stand 2019 aus?

Möchten sich schwerkranke Patienten mit Cannabis behandeln lassen, muss dem zunächst einmal der Arzt zustimmen. Anschließend geht der Antrag an die Krankenkasse, welche die Übernahme der hohen Kosten bewilligt oder ablehnt. Laut Gesetzgeber gilt für die Krankenkassen, dass eine „Übernahme nur in begründeten Ausnahmefällen“ abgelehnt werden darf. Hiermit soll vermieden werden, dass Cannabis aufgrund seinem Ruf als Droge nicht genehmigt wird.
Zu beachten ist jedoch: Aktuell gilt noch immer das Verbot des Cannabis-Besitzes. Wer auch nur 0,1 Gramm der Pflanze bei sich trägt, und hierzu keine Genehmigung hat, macht sich strafbar. Doch auch hier hat die Justiz einen Ermessensspielraum, der je nach Bundesland mehr oder weniger stark ausgenutzt wird. Die Toleranz-Regelung macht es möglich, „kleine Mengen“ ohne eine Strafanzeige zu behandeln.
2019 ein Jahr der Revolution
Einige Länder machen den Vorreiter und zeigen auf, dass die Legalisierung von Cannabis nicht nur Nutzen für die Bürger hat, sondern auch für die Regierung. Das „Gras“ wird immer wieder als Heilmittel in der Medizin eingesetzt, kann Schmerzen lindern und bei chronischen Beschwerden endliche Abhilfe schaffen. Nachdem nun Kanada, Uruguay, Südafrika, Georgien und viele weitere Länder die Zustimmung zur Legalisierung gegeben haben, sollen 2019 weitere Länder folgen.
Zu diesen Ländern gehören neben Luxemburg und dem Libanon, Italien und Frankreich. Aktuell ist in Italien das Cannabis für den medizinischen Konsum legal. Doch die Abgeordneten sind auf dem Weg der Erweiterung dieses Gesetzes. Sie wollen eine grundlegende Legalisierung erreichen. Auch Frankreich springt auf diesen Zug auf. Aktuell dürfen Händler Produkte nur dann an den Kunden vertreiben, wenn maximal zwei Prozent Hanf enthalten sind. Diese Grenze soll abgeschafft werden, um den Konsum von Cannabis zu legalisieren.
Warum weigern sich einige Länder?
Nachdem nun zahlreiche Länder der Legalisierung zustimmen, stellt sich die Frage, warum andere Länder sich noch immer gegen die Droge oder die Heilpflanze entscheiden. Hierzu muss beachtet werden, dass jedes Heilmittel Nebenwirkungen mit sich bringen kann. Ebendies geht auch im Bezug auf Cannabis aus zahlreichen medizinischen Studien hervor. Die Studie „Cannabis. Potential und Risiken“ kann aufzeigen, dass Langzeit-Effekte nicht zu vernachlässigen sind. Zwar verspüren die meisten Konsumenten in den ersten Monaten oder gar Jahren keine Nebenwirkung, doch dieser schleichende Prozess schreitet voran. Hierbei kann es zu einer Verschlechterung der Hirnleistung kommen, die sich vor allem in Vergesslichkeit ausdrückt. Ebenso kommt es häufig zu Beschwerden im Bereich diverser Organe. Weiterhin nicht außer Acht zu lassen seien psychische Störungen, die bei Menschen mit genetischer Prädestination auftreten würden.
Ebendiese Aspekte regen die Regierungen an nachzudenken. Schließlich gehen mit all diesen Aspekten hohe Kosten für die Behandlung einher. Menschen, die eventuell aufgrund eines zu hohen Cannabiskonsums an starker Vergesslichkeit leiden, müssen dauerhaft betreut werden. Ebenso müssen Schäden der Psyche durch Spezialisten diagnostiziert und geeignete behandelt werden. Ein immenser Einschlag in das deutsche Gesundheitssystem.