Der Handel mit Kryptowährungen gewinnt stetig an Beliebtheit. Während viele in den Markt einsteigen, ist die Wahl zwischen Krypto-Broker und Krypto-Börse oft eine erste Hürde. Beide Optionen haben ihre Vorzüge, aber auch steuerliche Implikationen.

Es ist wichtig, die steuerlichen Aspekte beider Modelle zu verstehen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Dieser Beitrag beleuchtet die steuerlichen Unterschiede und hilft bei der Entscheidungsfindung.
Was ist ein Krypto-Broker?
Im Folgenden analysieren wir im ersten Schritt, welche Eigenschaften ein Krypto-Broker hat und welche steuerlichen Implikationen mit ihm einhergehen.
Grundfunktionen eines Krypto-Brokers
Ein Krypto-Broker agiert als Mittelsmann zwischen Käufer und Verkäufer. Meist wird der Handel über eine benutzerfreundliche Plattform abgewickelt. Der Broker kauft die Kryptowährung im eigenen Namen und verkauft sie dann an den Endkunden, oft mit einem Aufschlag, dem sogenannten Spread.
Häufig ermöglichen Krypto-Broker auch den Handel mit Kryptowährungen in Form von Differenzkontrakten (CFDs). Während Anbieter wie Bitpanda oder Bison klassische Krypto-Broker sind, sind Handelsplattformen wie eToro oder Plus500 CFD-Broker für Kryptowährungen.
Einen konkreten Test zu den besten Handelsplattformen findet sich im Vergleich der besten Krypto-Broker von Bitcoin2Go.
Steuerliche Aspekte bei einem Krypto-Broker
Wenn über einen Broker gehandelt wird und Gewinne mithilfe von CFDs erzielt werden, unterliegen diese Gewinne der Abgeltungssteuer gemäß § 20 Abs. 2 Nr. 1 des Einkommensteuergesetzes (EStG).
Dies bedeutet, dass eine Pauschalsteuer von 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und möglicher Kirchensteuer auf die Gewinne erhoben wird. Deutsche Broker sind verpflichtet, diese Steuern direkt an das Finanzamt abzuführen, während ausländische Broker die Steuerpflicht dem Anleger überlassen.
Was ist eine Krypto-Börse?
Im Folgenden analysieren wir im ersten Schritt, welche Eigenschaften eine Krypto-Börse hat und welche steuerlichen Implikationen mit ihr einhergehen.
Grundfunktionen einer Krypto-Börse
Eine Krypto-Börse ist eine Plattform, die Käufer und Verkäufer direkt miteinander verbindet. Hier kann man Kryptowährungen direkt von anderen Nutzern kaufen oder verkaufen, oft zu marktnahen Preisen.7
Steuerliche Aspekte bei einer Krypto-Börse
Im Gegensatz zum Broker ermöglicht die Krypto-Börse einen direkten Handel zwischen den Teilnehmern. Auch hier gilt: Gewinne sind steuerpflichtig und Verluste steuerlich absetzbar.
Allerdings kann die Dokumentationspflicht aufwändiger sein, da der Handel weniger zentralisiert abläuft. Nennenswert ist auch, dass Gewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen steuerfrei sein können. Dies ist der Fall, wenn die digitalen Vermögenswert für länger als 12 Monate gehalten werden (§ 23 Abs. 1 Nr. 2 EStG), ähnlich wie bei klassischen Aktien.
Vor- und Nachteile beider Modelle aus steuerlicher Sicht
In diesem Abschnitt beleuchten wir die steuerlichen Vor- und Nachteile beider Handelsoptionen.
Vorteile bei Krypto-Brokern
Für Krypto-Broker finden sich im Hinblick auf die steuerliche Behandlung vor allem folgende Vorteile:
- Pauschalbesteuerung durch Abgeltungsteuer kann von Vorteil sein
- Vereinfachte Steuerdokumentation durch zentrale Aufzeichnungen
- Einfache Verrechnung von Verlusten mit Gewinnen
- Oftmals automatisierte Steuerberichte verfügbar
Vorteile von Krypto-Börsen
- Möglichkeit von Steuerfreiheit durch Haltefrist > 12 Monaten zu profitieren
- Höhere Flexibilität bei Handelsstrategien, die steuerlich optimiert sein können
Nachteile und Risiken beider Modelle
Im Hinblick auf die Nachteile kann vor allem das häufige Trading die Steuerdokumentation auf einer Krypto-Börse erschweren.
Da dort keine Finanzprodukte gehandelt werden, ist jede Transaktion einzeln zu erfassen. Bei einem Krypto-Broker entstehen in der Regel höhere Gebühren für den Handel, welche jedoch wiederum steuerlich geltend gemacht werden können.
Fazit
Nach Betrachtung der steuerlichen Aspekte von Krypto-Brokern und Krypto-Börsen steht fest: Die Entscheidung zwischen den beiden hängt stark von den individuellen Anforderungen und dem Umgang mit Steuern ab.
Sowohl Krypto-Broker als auch Krypto-Börsen haben ihre eigenen steuerlichen Nuancen. Während Broker oft eine einfachere Pauschalbesteuerung bieten, ermöglichen Börsen mehr Flexibilität. Generell sollten Investoren sich überlegen, ob es Sinn macht, einen Steuerberater für Kryptowährungen in Erwägung zu ziehen, oder ob es sinnig ist, eine der beliebten Steuersoftwares für Kryptowährungen zu nutzen um den Überblick zu behalten.
Bildnachweis:
- Bitcoin: Miloslav Hamrik