Österreich: Ist CBD legal?

Das Naturprodukt ist in aller Munde. Immer mehr Menschen sind überzeugt von der positiven Wirkung, die das Cannabidiol auf den Körper und den Geist hat. Grundsätzlich handelt es sich dabei um das kaum psychoaktive Cannabinoid, das aus der Hanfpflanze gewonnen wird. Wer die reinen Pflanzen sieht, kann auf den ersten Blick nicht unterscheiden, ob es sich dabei um eine stark THC-haltige Pflanze oder eine mit dem Fokus auf CBD handelt. Daher ist für nicht gerade wenige unklar, ob die Nutzung von CBD in Österreich legal ist.

Österreich: Ist CBD legal?

Die kurze und knappe Antwort vornweg: In Österreich ist es legal, CBD-Produkte zu konsumieren und zu besitzen. Allerdings ist es nicht erlaubt, Erzeugnisse mit Cannabidiol als Kosmetikartikel oder Lebensmittel zu kennzeichnen. Daher werden Öle sowie Blüten als reines Aromaprodukt angeboten. Allerdings ist es nicht immer einfach, als Käufer, die Regelungen und Gesetze zu durchschauen. Dennoch ist die Lage recht klar. Denn das CBD fällt nicht unter das herrschende Suchtmittelgesetz. Somit bleibt es dem Konsumenten selbst überlassen, wie er das CBD-Produkt nach dem Kauf benutzt. Wichtig ist lediglich, dass das gekaufte Erzeugnis den Grenzwert für Tetrahydrocannabinol (THC) nicht überschreitet. Denn THC gilt weiterhin als Suchtmittel und ist infolge dessen verboten.

Damit ist ebenfalls klar, dass CBD-Blüten oder CBD-Gras in Österreich legal sind – solange deren THC-Gehalt nicht über dem Grenzwert von 0,3 Prozent liegt. Als Käufer eines solchen Produktes empfiehlt es sich, beim Transport einen entsprechenden Kaufnachweis bei sich zu tragen. Der Tetrahydrocannabinol-Gehalt einer Blüte lässt sich mit dem Auge nicht feststellen. Somit kann es durchaus passieren, dass die Polizei bei einer Kontrolle eine Laboruntersuchung anordnet. Nur so lässt sich überprüfen, ob der THC-Gehalt unter dem nötigen Grenzwert liegt.

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Wichtig: Der Kaufnachweis gilt nicht als gesetzlicher Nachweis. Einzig ein Labortest kann diesen erbringen. Dennoch kann es hilfreich sein, um den Kauf glaubwürdig zu belegen.

Mit den Tropfen verhält es sich ebenso wie mit den CBD-Blüten. Auch diese können nach aktuellem Stand völlig legal gekauft und im Anschluss konsumiert werden. Die Basis für diese Produkte bietet stets die Hanfpflanze. Nähere Informationen finden sich auf hanf-infos.at/hanf/. Den Boom erlebte die Nutzpflanze, die aufgrund des Cannabis-Konsums oft mit negativen Assoziationen behaftet ist, im Jahr 2018. Gerade im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel sowie Lebensmittel war das Angebot groß. So fanden sich zu dieser Zeit etwa bei der Wiener Konditorei Aida, Brownies, die mit dem Cannabidiol angereichert waren. Jedoch kippte der Verkauf von CBD in Lebensmitteln im Dezember 2018 wieder, da die damalige Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein einen entsprechend Erlass verabschiedete.

Dieser Erlass hat auch heute noch Bestand. Insofern ist es nicht erlaubt, CBD als ein Lebensmittel zu kennzeichnen. Lediglich die Nennung von Aromaprodukten, Öl oder Blüten ist zulässig und legal. Allerdings ist der Wirkstoff CBD in Österreich kein offizielles Arzneimittel und nicht als Funktionsarzneimittel zugelassen. Zwar kann sich der Nutzer vom Arzt ein Rezept ausstellen lassen, mit welchem CBD-Kapseln oder CBD-Öl in der Apotheke zubereitet werden können – die Kosten hierfür übernimmt die Kasse in der Regel aber nicht. Denn die positive Wirkung von CBD auf viele Krankheiten gilt als unzureichend gesichert.

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