Überblick der rechtlichen Rahmenbedingungen von Online-Glücksspielen in Europa

Jedes Jahr werden beim Online Glücksspiel weltweit viele Milliarden umgesetzt. Die Anzahl der regelmäßig in Online Casinos oder auf Wettplattformen spielenden Spieler in Europa wird auf mehr als 50 Millionen Menschen geschätzt. Das Online Glücksspiel ist jedoch einigen Spielregeln unterworfen. Die Regelungen unterscheiden sich in den einzelnen europäischen Ländern zum Teil erheblich. 

<strong>Überblick der rechtlichen Rahmenbedingungen von Online-Glücksspielen in Europa</strong>

Glücksspiel lässt sich nicht einfach so verbieten

In einigen Ländern wie Deutschland war man lange Zeit bemüht, Online Glücksspiel ganz zu verbieten. Der seinerzeit gültige Glücksspielstaatsvertrag, der das Verbot vorsah, wurde jedoch letztlich vom Europäischen gekippt, da die Regelungen gegen europäisches Recht verstieß. Zahlreiche Betreiber von Online Casinos mit einer staatlichen Lizenz aus anderen EU-Ländern hatten dagegen geklagt, weil sie sich in ihrer Dienstleistungsfreiheit beschränkt sahen und ihre Leistungen auch deutschen Spielern anbieten wollten. Die Deutschen spielten unterdessen ungeachtet des Verbots in den ausländischen Online Casinos.

Das hat man mittlerweile auch in der Politik erkannt und das Online Glücksspiel inzwischen legalisiert, wobei für eine Konzession sehr viele Auflagen erfüllt werden müssen. So dürfen Spieler hier nur 1.000 € im Monat im Casino einzahlen. Im Online Casino mit Paysafecard bezahlen funktioniert übrigens. Das Spielangebot ist zudem eingeschränkt. Es wird zum Beispiel bislang kein Online Roulette angeboten. Hinzu kommt, dass wegen der Steuer auf die Einsätze, die Gewinne deutlich geschmälert sind und Spielerdaten an staatliche Stellen weitergegeben werden.

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Die Schweiz geht einen etwas anderen Weg

In der Schweiz, die bekanntlich nicht zur EU gehört, gibt es dagegen ein Verbot von ausländischen Online Casinos. Da man aber auch in der Schweiz weiß, dass sich der Spieltrieb im Netz kaum unterbinden lässt, wurden mit dem Geldspielgesetz von 2019 Online Casinos zugelassen, wenn der Betreiber seinen Sitz in der Schweiz hat.

Deutsche Spieler dürfen auch dann nicht in Schweizer Online Casinos spielen, wenn sie ein Konto in der Schweiz haben. In der Zwischenzeit wurden elf Konzessionen für den Betrieb von Online Casinos ausgereicht. Einschränkungen bezüglich der Einsätze oder das Angebot an Online Spielen betreffend gibt es in der Schweiz indes nicht, weshalb das Schweizer Modell auch als Erfolgsmodell gilt aus Sicht des Staates.

Ein Grund dafür ist auch, dass die Schweiz nun kräftig mitkassieren kann, wenn in den Online Casinos gespielt wird. Die Betreiber der Online Casinos müssen zum Teil über 60 % ihrer Bruttospielerträge versteuern.

Ein Verbot ausländischer Online Casinos gibt es auch in Dänemark

Dänemark ging schon vor der Schweiz den Weg, ausländische Online Casinos zu verbieten, trotz möglicher rechtlicher Schwierigkeiten wegen der EU-Gesetze, die in Deutschland zu einer Revidierung des Verbots geführt hatten. Dänische Online Casinos können indes eine offizielle Lizenz beantragen, wenn sie bestimmte Auflagen zum Spielerschutz einhalten.

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Ausländische Webseiten mit Online Casinos werden dagegen durch die Behörden rigoros behandelt und gesperrt. Die Online Spielbanken müssen auch in Dänemark eine stattliche Steuer auf die Bruttospielerträge an den Fiskus abführen. 

Liberale Lösung in Schweden

Auch die Schweden sind begeisterte Glücksspieler. In dem Land wurden vor einiger Zeit ganz im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern auch ausländische Online Casinos zugelassen. Jedoch müssen diese auch hier Auflagen zum Spieler- und Sozialschutz erfüllen. Online Casinos, die beispielsweise ihre Spieler nicht durchgängig hinsichtlich ihres Spielerschutzes überwachen, müssen mit empfindlichen Strafen rechnen, wie zuletzt einige Anbieter feststellen mussten, als insgesamt eine Strafe von 4,1 Millionen Schwedische Kronen fällig wurde.

Malta – Paradies für Online Casinos

Malta hat ebenfalls sehr liberale Gesetze für die Zulassung von Online Casinos. Der Markt für Glücksspiele in Malta ist jedoch recht klein. Da Malta von den Betreibern jedoch kaum Steuern verlangt, stürzen sich die ausländischen Online Casinobetreiber geradezu nach Malta, um gleich ihren Sitz dorthin zu verlegen und ihr Angebot in ganz Europa und auch in Länder außerhalb Europas auszurollen. Damit verbunden ist natürlich auch, dass das Geld der Spieler jedes Jahr in Milliardenhöhe nach Malta wandert, was genau der Zweck der niedrigen Steuern ist. Die Online-Casinobranche ist noch vor dem Tourismus mittlerweile die Haupteinnahmequelle für die kleine Mittelmeerinsel und sorgt für einen relativen Wohlstand Maltas gegenüber anderen EU-Staaten. Genau das ist jedoch Ländern wie der Schweiz, Dänemark und Deutsch ein Dorn im Auge, da man das Geld lieber im Land halten und selbst besteuern will.