Wann kann man ein Haus in der Schweiz kaufen – und wann nicht?

Ein eigenes Haus in der malerischen Schweiz – zweifellos eine attraktive Vorstellung. Doch leider kann nicht jeder diesen Traum Realität werden lassen. Dafür verantwortlich sind nicht bloß die Immobilienpreise in der Schweiz, sondern auch die Rechtslage. Denn Ausländer dürfen hier nur unter gewissen Voraussetzungen ein Heim erwerben. Die folgenden Bedingungen und Einschränkungen gelten.

Wann kann man ein Haus in der Schweiz kaufen – und wann nicht?

Finanzielle Voraussetzungen: Preislage von Immobilien in der Schweiz

Wer daran interessiert ist, ein Haus in der Schweiz zu kaufen, muss eine gute finanzielle Ausgangsposition haben, soviel steht fest. Tatsächlich sind die Immobilienpreise in der Schweizwährend der Coronakrise prozentweise weniger gestiegen als in Deutschland und Österreich. Nichtsdestotrotz gehören Schweizer Immobilien weiterhin zu den teuersten weltweit. In ländlichen Gegenden sollte man mit 2000 CHF pro Quadratmeter Haus rechnen, und für ein Objekt in einem der Stadtzentren können leicht 12 000 CHF pro Quadratmeter angesetzt sein.

Finanzierung eines Hauses in der Schweiz

Man sollte bei der Planung der Finanzierung bedenken, dass Banken für die Vergabe eines Kredits für eine Auslandsimmobilie mitunter andere Konditionen haben. Ein Objekt in der Schweiz wird nicht von jeder deutschen Bank automatisch als Sicherheit anerkannt. Wenn man nicht bereits eine Immobilie auf deutschem Boden besitzt, die man einsetzten kann, kann die Gewährleistung schwierig werden.

Wer nicht in der Schweiz ansässig ist und arbeitet, wird von einer Bank vor Ort aller Wahrscheinlichkeit nach abgewiesen. Sollte man allerdings bereits seit Längerem einen festen Wohnsitz dort haben, erfüllt man möglicherweise die Bedingungen für die Aufnahme eines Kredits bei einer Schweizer Bank.

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Hauskauf in der Schweiz – Steuern und Gebühren

Die anfallenden Steuern und Gebühren für den Erwerb eines Objektes betragen in der Schweiz zwischen 0,25 % und 3,55 %, was im europaweiten Vergleich relativ niedrig ist. Dafür gilt es zu berücksichtigen, dass man für ein Ferienhaus Steuern auf die potenziellen Mieteinnahmen bezahlen muss, selbst wenn man das Objekt nicht vermietet. Als Berechnungsgrundlage für den sogenannten Eigenmietwert werden 60 % der Marktmiete herangezogen. Es könnte jedoch bald gute Neuigkeiten geben. Seit 2016 liegt eine Petition zur Abschaffung der Abgabe dem Nationalrat vor und ist in Bearbeitung.

Wann darf man als Ausländer ein Haus in der Schweiz kaufen?

Ausländer, die in der Schweiz leben, haben die gleichen Rechte wie Besitzer eines Schweizer Passes und können ohne Einschränkungen Immobilien als Erstwohnsitz, Zweithaus oder Feriendomizil erwerben, insofern eine der folgenden Kategorien zutrifft:

  • EU,/EFTA-Angehörige
  • Staatsangehörige des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland
  • Ausländer mit einer sogenannten Niederlassungsbewilligung

Für Mitglieder von Drittstaaten, die eine Aufenthaltsbewilligung der Klasse B haben, gilt, dass sie uneingeschränkt Wohnimmobilien als Erstwohnsitz kaufen können, insofern sie nicht vorhaben, das Objekt in naher Zukunft zu vermieten. Wenn sie sich für einen Neubau entscheiden, müssen die Bauarbeiten innerhalb eines Jahres ab dem Kauf des Grundstückes begonnen werden.

Einschränkungen beim Kauf von Ferien- und Zweithäusern in der Schweiz

Sowohl für Ferienunterkünfte als auch für Zweitwohnsitze gelten besondere Richtlinien. Die Schweiz begrenzt die Anzahl von Ferienhäusern, die an Drittstaatenangehörige verkauft werden dürfen, auf 1500 jährlich und es muss dafür zuerst eine Kaufbewilligung beim Kanton beantragt werden. In den Kantonen Zürich, Zug, Thurgau, Solothurn, Basel-Stadt, Basel-Land, Appenzell-Innerrhoden und Aargau sind Drittstaatenangehörige vom Kauf von Ferienimmobilien ganz ausgeschlossen. Um eine Kaufbewilligung für ein Ferien- oder Zweithaus zu erhalten, müssen Ausländer ohne Erstwohnsitz in der Schweiz eine schutzwürdige Beziehung zur Ortschaft, zum Beispiel eine familiengeschichtliche Verbundenheit, zeigen können. Wie streng diese Einschränkung in der Praxis ausgelegt wird, wird auf Kantonsebene entschieden.