Zwar kann die Zulassung der Revision nicht auf einzelne Rechtsfragen oder Anspruchselemente beschränkt werden; sie kann aber grundsätzlich auf einen tatsächlich und rechtlich selbständigen Teil des Gesamtstreitstoffs beschränkt werden1, der Gegenstand eines selbständig anfechtbaren Teil- oder Zwischenurteils sein2 oder auf den der Revisionskläger selbst seine Revision beschränken könnte3.

Letzteres setzt eine Selbständigkeit des von der Zulassungsbeschränkung erfassten Teils des Streitstoffs in dem Sinne voraus, dass dieser in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht unabhängig von dem übrigen Prozessstoff beurteilt werden und auch im Falle einer Zurückverweisung kein Widerspruch zum unanfechtbaren Teil des Streitstoffs auftreten kann.
Es muss sich hierbei weder um einen eigenen Streitgegenstand handeln, noch muss der betroffene Teil des Streitstoffs auf der Ebene der Berufungsinstanz teilurteilsfähig sein4.
Danach ist die vom Landesarbeitsgericht vorgenommene Beschränkung der Revisionszulassung insbesondere dann wirksam, wenn es sich bei dem von der beschränkten Zulassung erfassten Teil des Streitstoffs um einen eigenen Streitgegenstand und damit um einen selbständigen Teil des Gesamtstreitstoffs handelt, und auch im Fall der Zurückverweisung kein Widerspruch zum unanfechtbaren Teil des Streitstoffs auftreten kann.
Bundesarbeitsgericht, Beschluss vom 23. Oktober 2019 – 8 AZN 636/19
- vgl. etwa BAG 28.05.2019 – 8 AZN 268/19, Rn. 5; 15.01.2015 – 5 AZN 798/14, Rn. 5, BAGE 150, 279[↩]
- vgl. etwa BAG 28.05.2014 – 10 AZB 20/14, Rn. 8; 24.09.1986 – 7 AZR 669/84, zu I 2 a der Gründe; 28.05.1986 – 7 AZR 581/84, zu I 1 der Gründe, BAGE 52, 122; BGH 12.02.2019 – VI ZR 141/18, Rn. 12; 10.10.2017 – VI ZR 520/16, Rn. 8; 2.05.2017 – VI ZR 262/16, Rn. 15; 21.09.2015 – VI ZR 100/14, Rn.19; 30.03.2007 – V ZR 179/06, Rn. 6[↩]
- vgl. BGH 25.06.2019 – I ZR 91/18, Rn. 7; 12.02.2019 – VI ZR 141/18 – aaO; 10.10.2017 – VI ZR 520/16 – aaO; 2.05.2017 – VI ZR 262/16 – aaO; 5.04.2016 – XI ZR 428/15, Rn. 4; 21.09.2015 – VI ZR 100/14, Rn. 21; 30.03.2007 – V ZR 179/06 – aaO[↩]
- vgl. etwa BGH 25.06.2019 – I ZR 91/18 – aaO; 22.10.2013 – XI ZR 42/12, Rn. 27, BGHZ 198, 294; 16.10.2012 – XI ZR 368/11, Rn. 18; 16.12 2010 – III ZR 127/10, Rn. 5[↩]