Tipps für einen überzeugenden Webauftritt als Anwalt

Für einen Anwalt ist ein überzeugender Webauftritt essentiell, um Mandanten zu gewinnen. Zwar wurde das generelle Werbeverbot für Anwälte schon in den 80er Jahren abgeschafft, doch es gibt nach wie vor Einschränkungen, was für Anwälte erlaubt ist und was nicht.

Tipps für einen überzeugenden Webauftritt als Anwalt

Warum einen Webauftritt

Nur die wenigsten Menschen nutzen tatsächlich noch physische Telefonbücher oder die vielgerühmten gelben Seiten. Ein Webauftritt ist daher unverzichtbar. Der sollte zudem auch noch so aufgestellt sein, dass er bei den Suchmaschinen weit vorn rangiert, wenn nach Anwälten im entsprechenden Ort gesucht wird.

Beim Webdesign für Anwälte gibt es selbst nicht so sehr viel zu beachten. Hier gilt, was für andere Unternehmer auch gilt: Ein Corporate Identity aufbauen und nutzen – also Logo, Farben etc. verwenden, wie sie auf den Briefköpfen und Visitenkarten zu finden sind.

Kanzleien sollten die Partner und Angestellten, die Kompetenzen und Erfahrungen als Anwalt auf der Website präsentieren. Je positiver die Darstellung, desto gewinnender der Eindruck. Liegen Fachanwaltstitel vor, so sollten die sich ebenfalls auf der Webseite wiederfinden und ebenfalls in den Keywords abgebildet sein.

Klar, übersichtlich und verständlicher Aufbau

Die Qualifikationen und Referenzen sollten möglichst klar herausgestellt werden; der Rest der Webseite sollte eine klare Struktur aufweisen. Eine intuitive Navigation ohne viele Spielereien und das vermeiden von überfüllten Seiten, hilft potentiellen Mandanten, sich zurechtzufinden.  

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Es darf nicht explizit zur Mandatserteilung aufgerufen werden, doch die Kontaktdaten dürfen auf jeder einzelnen Seite gut sichtbar platziert werden, so dass Mandanten bei Fragen auch schnell anrufen können.

In der Wahl der Worte sollte im Vordergrund stehen, dass es nicht gilt, Kollegen zu beeindrucken oder einen Richter zu überzeugen, sondern Mandaten das Gefühl zu geben, ihre Sprache zu sprechen. Wer täglich im Juristendeutsch kommuniziert, mag hier betriebsblind sein. Es kann helfen, sich Webseitentester zu suchen, die ein Feedback über die Verständlichkeit geben.

Strategien zur Kundengewinnung durch den Webauftritt

Die wichtigste Strategie ist die Suchmaschinenoptimierung. Ohne die, wird die Webseite nämlich nur von Leuten gefunden, die direkt nach dem Namen der Kanzlei und dem Ort googlen oder gar direkt die Webadresse eingeben.

Alte Fälle dürfen auf der Webseite präsentiert werden. Das macht vor allem Sinn, wenn man gewonnen hat. Auch hier gilt es, bei einer einfachen Ausdrucksweise zu bleiben und Fachausdrücke zu erklären.

Wichtig: Die Webseite soll informieren und es darf sogar geworben werden, wenn die Werbeaussagen zutreffend sind (§ 6 BORA). Trotzdem gelten nach wie vor Einschränkungen.

Für Anwälte sollte es zwar die kleinste Herausforderung sein, sich hier an die Regeln zu halten. Doch einige Regeln sind wirklich tückisch. So muss beim Briefpapier unbedingt darauf geachtet werden, dass bei mehreren Niederlassungen jeweils die richtige aufgeführt wird und nicht etwa die, in einer größeren Stadt. Bei Partnerschaften mit anderen Anwälten, gibt es ebenfalls einiges zu beachten.

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Kurz und Knapp

Veröffentlichen aktueller Informationen zu relevanten Rechtsfragen, die die Zielgruppe betreffen, und sicherstellen, dass der Inhalt der Webseite auf dem neuesten Stand ist, ist erlaubt. Nutzen der sozialen Medien, um Inhalte zu verbreiten und eine starke Online-Präsenz aufzubauen unterstützt die Mandantengewinnung, ohne gegen Werbeauflagen zu verstoßen.

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