Es entspricht der gefestigten Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs, dass eine wesentliche Betriebsgrundlage im Sinne der zur Betriebsaufspaltung entwickelten Grundsätze dann vorliegt, wenn das überlassene Grundstück für die Betriebsgesellschaft wirtschaftlich von nicht nur geringer Bedeutung ist. Dies setzt nicht zwingend voraus, dass die Betriebsführung durch die Lage des Grundstücks bestimmt wird oder das Grundstück auf die Bedürfnisse des Betriebs zugeschnitten bzw. es für Zwecke des Betriebsunternehmens hergerichtet oder gestaltet worden ist.

Vielmehr wird eine sachliche Verflechtung bereits dann begründet, wenn feststeht, dass das Betriebsunternehmen aus innerbetrieblichen Gründen ohne ein Grundstück dieser Art den Betrieb nicht fortführen könnte1. Notwendig für das Vorliegen einer wesentlichen Betriebsgrundlage ist allein, dass das Grundstück die räumliche und funktionale Grundlage für die Geschäftstätigkeit der Betriebsgesellschaft bildet und es ihr ermöglicht, ihren Geschäftsbetrieb auszuüben2.
Bundesfinanzhof, Beschluss vom 16. Februar 2012 – X B 99/10
- BFH, Urteile in BFHE 171, 476, BStBl II 1993, 718; vom 27.08.1998 – III R 96/96, BFH/NV 1999, 758; vom 23.05.2000 – VIII R 11/99, BFHE 192, 474, BStBl II 2000, 621; und vom 23.01.2001 – VIII R 71/98, BFH/NV 2001, 894[↩]
- BFH, Urteile vom 19.03.2002 – VIII R 57/99, BFHE 198, 137, BStBl II 2002, 662; vom 11.02.2003 – IX R 43/01, BFH/NV 2003, 910; vom 13.07.2006 – IV R 25/05, BFHE 214, 343, BStBl II 2006, 804; und vom 18.09.2002 – X R 4/01, BFH/NV 2003, 41[↩]