Steuern in Online Casinos 2022 – das sollten Spieler aus Deutschland wissen

Der Vormarsch der Online Casinos lässt sich nicht aufhalten. Immer mehr Spieler aus Deutschland unterhalten sich vorzugsweise über eine virtuelle Spielbank, während die Popularität von landbasierten Casinos – zumindest bei bestimmten Games – kontinuierlich abnimmt. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich zahlreiche Deutsche fragen, wie eigentlich die steuerliche Situation für 2022 aussieht. In jedem Fall ist es ratsam, einen Blick auf die Steuern für Online Casinos zu werfen. Eins vorweg: An sich sind Glücksspieleinnahmen für Spieler aus Deutschland steuerfrei.

Steuern in Online Casinos 2022 – das sollten Spieler aus Deutschland wissen

Bei Einnahmen aus Glücksspielen fallen grundsätzlich keine Steuern an

Deutsche müssen unter normalen Umständen keine Steuern zahlen, wenn sie durch Glücksspiele Gewinne erzielen. Sollten die Spiele als Glücksspiele deklariert sein, spielt dabei selbst die Höhe der Gewinne keine Rolle. Einige in Deutschland als Glücksspiele deklarierte Spiele wären Baccarat, Lotto, Pferdewetten, Spielautomaten und Rubbellose. Prinzipiell gehören auch Poker und Sportwetten dazu, aber da solche nicht nur auf Glück basieren, können hier Sonderregelungen anfallen. Wer umsonst spielen möchte, muss sich über Steuern ohnehin keine Gedanken machen, da keine realen Gewinne erzielt werden. Das gilt auch dann, wenn ein Echtgeldbonus ohne Einzahlung genutzt wird.

Besonderheiten bei auf Geschicklichkeit oder Wahrscheinlichkeit basierenden Spielen

Einige Glücksspiele basieren nicht nur auf Glück, sondern auch auf Faktoren wie Geschicklichkeit und die Berechnung von Wahrscheinlichkeiten. Aus diesem Grund gibt es in Deutschland Berufsspieler, die mit Glücksspiel ihren Lebensunterhalt verdienen. Sollte man als Berufsspieler klassifiziert werden, sind Gewinne aus Glücksspielen nicht mehr steuerfrei, da sie unter Einkommen fallen. Was letztendlich gilt, ist von Fall zu Fall verschieden. Es ist daher wichtig, dass sich Berufsspieler mit dem Steuerrecht in Deutschland auseinandersetzen und ihre persönliche Situation am besten von einem Steuerberater klären lassen.

Weiterlesen:
Sportwettenmonopol in Sachsen-Anhalt

Zinsen auf Gewinne sind ebenfalls steuerpflichtig

Steuern können nicht nur für Berufsspieler anfallen, sondern unter bestimmten Umständen müssen auch Hobbyspieler indirekt ihre Gewinne versteuern. Tatsächlich unterliegen die Zinserträge ab dem zweiten Jahr einer Abgeltungssteuer in Höhe von 25 %. Ob es sich dabei um Zinsen Bankkontos, Fonds oder Sparkontos handelt, spielt im Grunde überhaupt keine Rolle. Wer einen Jackpot knackt, wird früher oder später – wenn auch über Umwege – fast immer Steuern zahlen müssen.

Steuerfreiheit gilt selbst bei Gewinnen aus dem Ausland

Vielen Deutschen ist nicht bewusst, dass die Steuerfreiheit auch bei Gewinnen aus dem Ausland gilt. Wer beispielsweise in Las Vegas den Jackpot knackt, muss dafür weder in den USA noch in Deutschland Steuern zahlen. Wichtig ist lediglich, dass die eigene Staatsbürgerschaft dem Personal des Casinos mitgeteilt. Online Casinos sind von dieser Regelung nicht ausgenommen.

Fazit

Ein Blick auf das Recht in Deutschland zeigt auf, dass Spieler laut § 4 Nr. 9b UstG sämtliche durch Glücksspiel erzielte Einnahmen behalten dürfen, worunter auch Gewinne aus Online Casinos fallen. Wie hoch die Gewinne letztendlich ausfallen, spielt dabei an sich keine Rolle. Sollte man als Berufsspieler eingestuft werden, sieht es hingegen schon anders aus. Berufsspieler müssen – zumindest bei „Geschicklichkeitsspielen“ – Einkommenssteuer zahlen. Eine weitere Besonderheit sind durch Gewinne erzielte Zinsen, denn auch solche müssen versteuert werden.

Bildnachweis:

Weiterlesen:
Regelmäßige Arbeitsstätte bei mehreren Tätigkeitsstätten