Die Gewerbetreibende ist durch die auf 0 € lautenden, gesonderten und einheitlichen Feststellungsbescheide beschwert, wenn die Feststellung einer unzutreffenden Einkunftsart eine Rechtsverletzung i.S. des § 40 Abs. 2 FGO darstellt1.

Dabei ist nicht zu ermitteln, wie sich die Einkommensteuer der Gesellschafter der GbR durch die von ihnen begehrte Änderung der Einkunftsart gestalten würde2.
Zwar gilt der Grundsatz, dass ein auf Null lautender Steuerbescheid keine Beschwer enthält, auch für einen Bescheid über den Gewerbesteuermessbetrag, so dass ein Rechtsschutzbedürfnis für die Anfechtung eines solchen Bescheids nur ausnahmsweise zu bejahen ist.
Ein solcher Ausnahmefall war im hier entschiedenen Streitfall allerdings gegeben, da die Gewerbetreibende ihre Gewerbesteuerpflicht schlechthin bestreitet und deshalb die ersatzlose Aufhebung des angegriffenen Bescheids erstrebt3.
Bundesfinanzhof, Urteil vom 3. Juli 2019 – VI R 49/16
- BFH, Urteile vom 24.04.1991 – X R 84/88, BFHE 164, 385, BStBl II 1991, 713; vom 15.04.2004 – IV R 54/02, BFHE 206, 90, BStBl II 2004, 868; und vom 04.07.2007 – VIII R 77/05, BFH/NV 2008, 53[↩]
- BFH, Urteile vom 24.01.1985 – IV R 249/82, BFHE 143, 75, BStBl II 1985, 676, m.w.N., und in BFH/NV 2008, 53[↩]
- BFH, Urteile vom 25.09.2008 – IV R 80/05, BFHE 223, 86, BStBl II 2009, 266; und vom 09.09.2010 – IV R 38/08[↩]
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