Die Pauschalierung der Lohnsteuer nach § 40a Abs. 2 EStG für das Arbeitsentgelt aus geringfügigen Beschäftigungen im Sinne des § 8 Abs. 1 Nr. 1 SGB IV oder des § 8a SGB IV setzt eine sozialversicherungsrechtliche Beschäftigung gemäß § 7 SGB IV voraus.

Voraussetzung für eine Pauschalversteuerung nach § 40a Abs. 2 EStG ist unter anderem das Vorliegen von Arbeitsentgelt aus geringfügigen Beschäftigungen im Sinne des § 8 Abs. 1 Nr. 1 SGB IV oder des § 8a SGB IV. Beide Vorschriften setzen das Bestehen einer sozialversicherungsrechtlichen Beschäftigung voraus. Der Begriff der Beschäftigung wird für sämtliche Zweige des Sozialversicherungsrechts in § 7 Abs. 1 SGB IV definiert1. Ein Geschäftsführer, der zugleich alleiniger Gesellschafter ist, erfüllt die in § 7 Abs. 1 SGB IV genannten Voraussetzungen grundsätzlich nicht2.
Diese Auffassung entspricht auch der allgemeinen Auffassung im Schrifttum3; Haversath in Wagner, Lohnsteuer, – I Rz 63; Schmidt/Krüger, EStG, 42. Aufl., § 40a Rz 4; Seifert in Korn, § 40a EStG Rz 14; Brandis/Heuermann/Thürmer, § 40a EStG Rz 61)) und der finanzgerichtlichen Rechtsprechung4.
Bundesfinanzhof, Beschluss vom 9. August 2023 – VI B 1/23
- vgl. BVerfG, Beschluss vom 20.05.1996 – 1 BvR 21/96[↩]
- ständige Rechtsprechung, z.B. BSG, Urteil vom 03.04.2014 – B 2 U 26/12 R, Rz 16, m.w.N.[↩]
- s. Bull in Fuhrmann/Kraeusel/Schiffers, eKomm Ab VZ 2020, § 40a EStG Rz 14 ((Aktualisierung v. 23.09.2022[↩]
- FG Münster, Beschluss vom 02.06.2022 – 9 – V 1110/22 E; FG Baden-Württemberg, Urteil vom 21.07.2015 – 11 K 3633/13, EFG 2015, 2074 und Finanzgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 27.02.2014 – 6 K 1485/11, EFG 2014, 961, Sächsisches FG, Urteil vom 13.12.2022 – 3 K 524/22[↩]