Die Würdigung der Beweise ist Sache des Tatgerichts. Ihm allein obliegt es, sich aus dem Inbegriff der Hauptverhandlung ein Urteil über die Schuld oder Unschuld des Angeklagten zu bilden (§ 261 StPO).

Seine Schlussfolgerungen brauchen nicht zwingend zu sein, es genügt, dass sie möglich sind.
Die Beweiswürdigung unterliegt dabei lediglich einer eingeschränkten Überprüfung, denn das Revisionsgericht prüft lediglich, ob die Beweiswürdigung des Tatrichters mit Rechtsfehlern (§ 337 StPO) behaftet ist.
Rechtsfehlerhaft ist die Beweiswürdigung insbesondere dann, wenn sie Lücken, Widersprüche oder Unklarheiten aufweist oder mit den Denkgesetzen oder gesicherten Erfahrungssätzen nicht in Einklang steht1 oder sich so weit von einer Tatsachengrundlage entfernt, dass sich die gezogenen Schlussfolgerungen letztlich als reine Vermutung erweisen2.
Die tatrichterliche Beweiswürdigung muss auf einer nachvollziehbaren und tragfähigen Grundlage beruhen3.
Bundesgerichtshof, Beschluss vom 28. Juni 2017 – 1 StR 677/16
- st. Rspr.; vgl. dazu BGH, Urteile vom 09.05.2017 – 1 StR 265/16; vom 16.06.2016 – 1 StR 49/16, NStZ-RR 2016, 315; vom 05.12 2013 – 4 StR 371/13, NStZ-RR 2014, 87; vom 24.03.2015 – 5 StR 521/14, NStZ-RR 2015, 178; und vom 06.08.2015 – 3 StR 226/15, jeweils mwN[↩]
- st. Rspr.; BGH, Beschluss vom 16.02.2016 – 1 StR 525/15, NStZ-RR 2016, 222; Urteil vom 21.03.2013 – 3 StR 247/12, BGHSt 58, 212, jeweils mwN[↩]
- vgl. dazu auch BGH, Urteile vom 30.03.2004 – 1 StR 354/03, NStZ-RR 2004, 238; vom 01.07.2008 – 1 StR 654/07; und vom 13.07.2016 – 1 StR 94/16, StRR 2016 Nr. 10, 16 sowie BGH, Beschluss vom 04.04.2017 – 1 StR 432/16, jeweils mwN[↩]