Die Frage, ob mehrere Taten der unerlaubten Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge durch eine einheitliche, jeweils teilidentische Tat des unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge zu einer Tat verbunden werden, wird in der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs bislang unterschiedlich beurteilt.

Während der 1., der 2. und der 4. Strafsenat entschieden haben, dass in diesen Fällen eine einheitliche Tat im materiellrechtlichen Sinne anzunehmen ist1, hat der 3. Strafsenat des Bundesgerichtshofs eine Verklammerung mehrerer Einfuhrtaten von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge durch ein einheitliches jeweils teilidentisches Delikt des § 29a Abs. 1 Nr. 2 BtMG verneint2.
Im vorliegenden Fall konnte der 4. Strafsenat diese Frage jedoch wiederum offenlassen, da es jedenfalls ausgeschlossen ist, dass die Angeklagten durch die Annahme jeweils nur einer einheitlichen Tat durch das Landgericht beschwert sind.
Bundesgerichtshof, Beschluss vom 21. Juni 2018 – 4 StR 647/17
- vgl. BGH, Urteile vom 06.12 2017 – 4 StR 395/17 3 [dort offengelassen]; vom 13.12 2012 – 4 StR 99/12, NStZ-RR 2013, 147, 149; vom 18.07.1984 – 2 StR 322/84, BGHSt 33, 4, 6 f.; Vorlagebeschluss vom 22.05.2014 – 4 StR 223/13 9 ff.; Beschlüsse vom 23.10.2014 – 4 StR 377/14, NStZ 2015, 226; vom 22.10.1996 – 1 StR 548/96, NStZ 1997, 136; vom 05.11.1993 – 2 StR 534/93, NStZ 1994, 135; offengelassen in BGH, Urteil vom 22.08.2012 – 2 StR 530/11, BGHR BtMG § 29 Abs. 1 Nr. 1 Konkurrenzen 13; zweifelnd BGH, Beschluss vom 24.10.2013 – 2 ARs 319/13, NStZ-RR 2014, 81[↩]
- vgl. BGH, Beschlüsse vom 06.02.2014 – 3 ARs 7/13, NStZ-RR 2014, 146; vom 15.02.2011 – 3 StR 3/11[↩]