Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs handelt es sich bei einem Zungenkuss zwar um eine erhebliche sexuelle Handlung, nicht aber um eine beischlafähnliche Handlung im Sinne des § 176a Abs. 2 Nr. 1 StGB1.

Für die Strafvorschrift der Vergewaltigung nach § 177 Abs. 6 Satz 2 Nr. 1 StGB bzw. § 177 Abs. 2 Satz 2 Nr. 1 StGB aF gilt nichts Anderes2.
Insoweit verbleibt nur eine Strafbarkeit der sexuellen Nötigung nach § 177 Abs. 1 Nr. 1 StGB aF (hier: in Tateinheit mit sexuellem Missbrauch einer Schutzbefohlenen).
Bundesgerichtshof, Beschluss vom 17. November 2020 – 4 StR 223/20
- vgl. BGH, Beschlüsse vom 14.04.2011 ? 2 StR 65/11, BGHSt 56, 223; vom 28.06.2016 ? 3 StR 154/16 Rn. 2[↩]
- vgl. Fischer, StGB, 67. Aufl., § 177 Rn. 135[↩]
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