Die Nebenwirkungen einer strafrechtlichen Verurteilung auf das Leben des Täters sind jedenfalls dann zu berücksichtigen, wenn dieser durch sie seine berufliche oder wirtschaftliche Basis verliert1.

Daher sind auch die möglichen standesrechtlichen Auswirkungen für den Angeklagten zu berücksichtigen.
Die Strafzumessungserwägungen müssen erkennen lassen, ob das Gericht bei der Festsetzung der Einzelstrafen und der Gesamtstrafe die drohenden berufsgerichtlichen Maßnahmen (hier: gemäß § 90 StBerG) berücksichtigt hat.
Bundesgerichtshof, Beschluss vom 29. September 2015 – 1 StR 412/15
- vgl. BGH, Beschlüsse vom 07.04.1986 – 3 StR 89/86, NStZ 1987, 133, 134; vom 27.08.1987 – 1 StR 412/87, NStZ 1987, 550; vom 13.02.1991 – 3 StR 13/91, StV 1991, 207; vom 02.02.2010 – 4 StR 514/09, StV 2010, 479 f.; und vom 24.07.2014 – 2 StR 221/14, NStZ 2015, 277, 278; vgl. auch Fischer, StGB, 62. Aufl., § 46 Rn. 9 mwN[↩]
Bildnachweis: