(Räuberische) Erpressung – und das höchstpersönliche Rechtsgut der Willensfreiheit

Die Vorschriften der §§ 253, 255 StGB schützen neben dem Vermögen das höchstpersönliche Rechtsgut der Willensfreiheit1.

(Räuberische) Erpressung – und das höchstpersönliche Rechtsgut der Willensfreiheit

Wer durch eine einheitliche Handlung höchstpersönliche Rechtsgüter mehrerer Menschen angreift, verwirklicht den Tatbestand mehrmals, mithin in gleichartiger Tateinheit2. Ebenso liegt es, wenn mehrere Angriffe auf höchstpersönliche Rechtsgüter verschiedener Personen in einem teilidentischen Handlungsakt des Täters zusammentreffen3.

Bundesgerichtshof, Urteil vom 27. Januar 2022 – 3 StR 245/21

  1. s. BGH, Urteil vom 20.04.1995 – 4 StR 27/95, BGHSt 41, 123, 125[]
  2. s. BGH, Urteil vom 28.04.1992 – 1 StR 148/92, BGHR StGB § 253 Abs. 1 Konkurrenzen 2; Beschluss vom 08.11.2011 – 3 StR 316/11, BGHR StGB § 249 Abs. 1 Konkurrenzen 6; MünchKomm-StGB/v. Heintschel-Heinegg, 4. Aufl., § 52 Rn. 105; LK/Rissingvan Saan, StGB, 13. Aufl., § 52 Rn. 42 mwN[]
  3. s. BGH, Beschluss vom 15.01.1992 – 3 StR 522/91, BGHR StGB § 249 Abs. 1 Konkurrenzen 1[]
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