Eine § 23 Abs. 1 Satz 2, § 92 BVerfGG genügende Begründung der Verfassungsbeschwerde setzt voraus, dass der die Rechtsverletzung enthaltende Vorgang substantiiert und schlüssig vorgetragen wird [1].

Bei einer gegen eine gerichtliche Entscheidung gerichteten Verfassungsbeschwerde hat der Beschwerdeführer sich mit dieser inhaltlich auseinanderzusetzen [2]. Es muss deutlich werden, inwieweit durch die angegriffene Maßnahme das bezeichnete Grundrecht verletzt sein soll [3]. Der verfassungsrechtliche Bezug ist unter Rückgriff auf die vom Bundesverfassungsgericht entwickelten Maßstäbe herzustellen [4]. Zur Substantiierung kann außerdem die Vorlage von Dokumenten erforderlich sein, damit dem Bundesverfassungsgericht die Prüfung der Verfassungsbeschwerde ohne weitere Ermittlungen möglich ist [5].
Für die Überprüfung vom Beschwerdeführer nicht gerügter verfassungsrechtlicher Bedenken gegen die angegriffenen Beschlüsse ist daher gemäß dem Grundsatz materieller Subsidiarität [6] kein Raum.
Bundesverfassungsgericht, Beschluss vom 21. Oktober 2020 – 2 BvR 2473/17
- vgl. BVerfGE 81, 208 <214> 89, 155 <171> 99, 84 <87> 108, 370 <386 f.> 113, 29 <44>[↩]
- vgl. BVerfGE 82, 43 <49> 86, 122 <127> 88, 40 <45> 105, 252 <264>[↩]
- vgl. BVerfGE 78, 320 <329> 99, 84 <87> 115, 166 <179 f.>[↩]
- vgl. BVerfGE 77, 170 <214 ff.> 99, 84 <87> 101, 331 <345 f.> 123, 186 <234>[↩]
- vgl. BVerfGE 93, 266 <288>[↩]
- vgl. BVerfGE 73, 322 <325> 81, 22 <27> 95, 163 <171> stRspr[↩]
Bildnachweis:
- Gefängnis: CM_Foto | CC0 1.0 Universal
- Oberlandesgericht München: Bildrechte beim Autor
- Psychiatrie,Krankenhaus,Lost Places: Pixabay
- Bundesverfassungsgericht: Udo Pohlmann | CC0 1.0 Universal