Die Begehung mehrerer (schwerer) Straftaten lässt Schlüsse auf die innere Einstellung des Täters gegenüber den geschützten Rechtsgütern zu und kann damit eine erhöhte Vorwerfbarkeit anzeigen1.

Sind die Taten Ausdruck einer besonders rechtsfeindlichen Einstellung und verbrecherischen Energie, so kann es erforderlich sein, die Häufung von Straftaten bereits bei der Bemessung der Einzelstrafen erschwerend zu berücksichtigen2.
Dass eine – prozessordnungsgemäß festgestellte – Tat nicht Anklagegegenstand des hiesigen Verfahrens ist, steht deren Berücksichtigung dabei nicht entgegen3.
Bundesgerichtshof, Urteil vom 27. Januar 2016 – 5 StR 387/15
- st. Rspr., vgl. etwa BGH, Urteil vom 30.11.1971 – 1 StR 485/71, BGHSt 24, 268, 271; Beschluss vom 03.06.1997 – 1 StR 183/97, BGHSt 43, 106, 108; Schäfer/Sander/van Gemmeren, Praxis der Strafzumessung, 5. Aufl., Rn. 650 ff. mwN[↩]
- vgl. BGH, Urteile vom 30.11.1971 – 1 StR 485/71, aaO; vom 19.12 2002 – 3 StR 401/02, NStZ-RR 2003, 110; vom 21.03.2006 – 1 StR 61/06, NStZ-RR 2007, 72; Beschluss vom 21.10.1987 – 2 StR 516/87, BGHR StGB § 46 Abs. 2 Tatumstände 4; Schäfer/Sander/van Gemmeren, aaO Rn. 653, 1209[↩]
- st. Rspr., vgl. etwa BGH, Beschluss vom 29.09.1997 – 5 StR 363/97, NStZ-RR 1998, 207[↩]