Die Mitwirkung an einer Entscheidung in einem vorangegangenen Verfahren desselben Beschwerdeführers kann für sich die Besorgnis der Befangenheit (hier: im Sinne des § 19 BVerfGG) offensichtlich nicht begründen1.

Dass die Antragstellenden die unter Mitwirkung der von ihr abgelehnten Richterin und des abgelehnten Richters getroffenen Entscheidungen in früheren Verfahren für unzutreffend halten, ändert hieran nichts.
Denn ansonsten liefe das Verfahren über die Richterablehnung auf eine Fehlerkontrolle hinaus. Diesem Zweck dient es jedoch nicht2.
Bundesverfassungsgericht, Beschluss vom 22. November 2022 – 1 BvQ 81/22
- vgl. BVerfG, Beschluss vom 22.04.2020 – 1 BvR 635/20; Beschluss vom 15.01.2021 – 2 BvR 2263/20; Beschluss vom 12.08.2022 – 1 BvQ 54/22; stRspr[↩]
- vgl. BVerfG, Beschluss vom 22.04.2020 – 1 BvR 635/20, Rn. 5; Beschluss vom 15.01.2021 – 2 BvR 2263/20 5[↩]
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