Schulen dürfen über den Unterrichtsbeginn selber entscheiden. So ist es grundsätzlich möglich, dass während der Fußball-Weltmeisterschaft der Schulbeginn auf später verlegt wird, damit die jungen Fußball-Fans die Begegnungen zu später Stunde auch noch sehen können und trotzdem morgens ausgeschlafen in die Schule kommen.

Die Niedersächsische Kultusministerin hat keine Empfehlung an die Schulen gegeben, den Unterrichtsbeginn während der WM auf später zu verlegen. Sie verwies lediglich auf die bereits seit langem gültige Rechtslage, wonach Schulen in Niedersachsen im Rahmen ihrer Eigenverantwortlichkeit grundsätzlich selbst über den Unterrichtsbeginn entscheiden können – unabhängig von sportlichen oder anderen Großereignissen. Schulleitungen haben also rechtlich die Möglichkeit, den Unterrichtsstart zu verschieben.
Dabei machte die Kultusministerin deutlich, welch hoher organisatorischer Aufwand mit einer möglichen Verschiebung verbunden ist: Beispielsweise müssten Schulbuspläne aufwändig verändert oder ausgefallene Stunden nachgeholt werden. Ein weiteres zu lösendes Problem ist in der verlässlichen Grundschule begründet, d.h. Eltern müssen sich auf bestimmte Anfangszeiten verlassen können. Die Kultusministerin rät aber nicht zur Verschiebung des Unterrichts.
Genauso können in Sachsen und Thüringen die Schulleitungen selbst den Beginn des Unterrichts bestimmen. Brandenburg setzt auf die Eigenverantwortung der Schulleiter und überlässt ihnen die Entscheidung über den Unterrichtsbeginn. Genauso wird den Schulen in Baden-Württemberg die Möglichkeit gegeben, flexibel über den Schulbeginn zu entscheiden. Auch in Bayern, Berlin und Rheinland-Pfalz dar der Unterricht später anfangen. Ebenfalls in Bremen darf die Schule später starten – mit Ausnahme der Grundschulen, da dort den Eltern eine betreuung und Unterrichtung von 8 Uhr bis 13 Uhr garantiert wird.
In Hessen ist ein späterer Schulbeginn abhängig von den Fußballkünsten der deutschen Mannschaft: Erst ab dem Achtelfinale ist eine Verlegung des Unterrichts auf später möglich.
Einen späteren Unterrichtsbeginn während der WM-Zeit schließt das zuständige Kultusministerium in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern aus. Auch in Hamburg, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und im Saarland wird der Unterricht nicht auf später verschoben.