Klagezustellung an die GbR – und die Verjährungshemmung gegenüber den Gesellschaftern

Die Hemmung der Verjährung durch Zustellung der Klage gegenüber einer GbR wirkt auch zu Lasten ihrer Gesellschafter.

Klagezustellung an die GbR – und die Verjährungshemmung gegenüber den Gesellschaftern

§ 129 Abs. 1 HGB gilt sinngemäß für die Gesellschaft bürgerlichen Rechts1. Nimmt ein Gläubiger wegen einer Verbindlichkeit der Gesellschaft einen Gesellschafter entsprechend § 128 HGB in Anspruch, so kann dieser Einwendungen und Einreden gegen die Gesellschaftsschuld nicht mehr erheben, wenn sie der Gesellschaft nicht mehr zustehen. Insbesondere wirkt eine Hemmung der Verjährung der Gesellschaftsschuld zu Lasten des Gesellschafters2.

So auch im hier entschiedenen Fall: Die Erhebung der Klage gegen der GbR hat die Verjährung noch im Jahr 2015 und damit rechtzeitig gemäß § 204 Abs. 1 Nr. 1 BGB gehemmt. Da diese die Verjährungseinrede nicht mehr mit Erfolg erheben kann, gilt dies auch für ihre Gesellschafter, die als solche wegen einer Verbindlichkeit der GbR in Anspruch genommen werden.

Bundesgerichtshof, Urteil vom 12. September 2019 – IX ZR 262/18

  1. BGH, Urteil vom 22.03.2011 – II ZR 249/09, WM 2011, 1036 Rn. 9 mwN[]
  2. BGH, Urteil vom 11.12 1978 – II ZR 235/77, BGHZ 73, 217, 223 ff; vom 22.09.1980 – II ZR 204/79, BGHZ 78, 114, 119 f; jeweils zur Verjährungsunterbrechung gegenüber der KG; vom 09.07.1998 – IX ZR 272/96, BGHZ 139, 214, 217 f; vgl. auch BGH, Urteil vom 12.01.2010 – XI ZR 37/09, ZInsO 2010, 334 Rn. 41 ff zur GbR; MünchKomm-HGB/Schmidt, 4. Aufl., § 129 Rn. 8 mwN[]
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