Rechtsschutzversicherung für Trucker: Das sollte man beachten

Als Berufskraftfahrer ständig unterwegs zu sein, birgt das Risiko, in einen Unfall oder andere Tat im Straßenverkehr verwickelt zu werden. Ein leichtes Anstoßen des vorderen Fahrzeugs, der klassische Diebstahl auf der Raststätte oder eine Anzeige wegen Falschparken hat für Trucker oft weitreichende Folgen. Die müssen, so gut es geht, sich und ihre Angehörigen absichern.

Rechtsschutzversicherung für Trucker: Das sollte man beachten

Recht mittels Versicherung schützen

Zur Rechtsschutzversicherung gehören mehrere Fachbereiche. Eine Versicherung, die alle Rechtsbereiche abdeckt, gibt es oft nicht, weil sich viele Themenfelder der einzelnen Versicherungsarten überschneiden. Deshalb müssen Berufskraftfahrer die relevanten Versicherungsoptionen filtern. Relevant ist in jedem Fall die Verkehrsrechtsschutz-Versicherung für LKW-Fahrer.

Mit der Versicherung wird der Lastkraftwagenfahrer im Fall eines Prozesses durch die Versicherung unterstützt und kann zunächst die Ansprüche der Gegenseite abwehren und sie rechtlich aufklären lassen. Die Versicherungspolice schließt nur Rechtsstreitigkeiten ein, die im Straßenverkehr inklusive der Rad- und Fußwege Zustandekommen. Meistens sind das Unfälle oder Vergehen, bei denen droht, dass sich das Punktekonto erhöht und dem Lastkraftwagenfahrer ein zeitlich begrenztes Fahrverbot droht.

Teil des Versicherungsschutzes sind anzufertigende Gutachten, die die eigene Rechtsthese stützen. Versicherer der Gegenseite neigen dazu, bei hohen Forderungen diese gänzlich abzulehnen und von einem Gericht klären zu lassen.

Eigene Ansprüche absichern

Berufskraftfahrer müssen nicht nur für gegnerische Ansprüche gut gerüstet sein, sondern auch ihre eigenen Rechtsansprüche durchsetzen können. Ein unversicherter Prozess ist sehr aufwendig und teuer, in den meisten Fällen können sich Trucker einen solchen nicht leisten.

Am Beispiel eines Diebstahls lässt sich erkennen, wie wichtig eine Rechtsschutzversicherung für Berufskraftfahrer ist. Wird dieser auf einem Parkplatz überfallen und werden durch den oder die Täter aus dem Fahrzeug mehrere Wertgegenstände entwendet, wovon einige dem Unternehmen gehören, für das der Kraftfahrer tätig ist, kommt es zu einer Kette an Rechtsansprüchen.

Als Geschädigter hat der Berufskraftfahrer einen Anspruch auf Schadensersatz für die entwendeten Utensilien. Weitere Ansprüche ergeben sich aus einem potenziellen Schmerzensgeld, wenn der Fahrer durch den Überfall physisch und/oder psychisch beeinträchtigt wird, was zu einem temporären Berufsausfall führen kann. In dem Fall sollte zusätzlich eine Arbeitsrechtsschutzversicherung bestehen, die den geschädigten Fahrer vor der Entlassung schützt. Des Weiteren gerät der Kraftfahrer in den Fokus, wenn der Arbeitgeber gegen diesen vorgeht, weil Eigentum des Unternehmens bei dem Überfall entwendet wurde.

Unter anderem ist die Frage zu klären, ob der Berufskraftfahrer fahrlässig handelte. Für jeden Fachbereich erlassen Gerichte die Anweisung, separate Gutachten anzufertigen, um die einzelnen Teilbereiche rechtlich zu klären. Das kostet Zeit und sehr viel Geld. Ist der geschädigte Berufskraftfahrer für eine Zeit ohne Tätigkeit, erzielt dieser keine Umsätze und der Verdienstausfall lässt keinesfalls zu, dass der Trucker ohne Umsätze einen Schadensprozess führt, der Millionen wert sein kann.

Eigenständige Rechtsschutzversicherungen abschließen

Warum sollten Berufskraftfahrer eigenständige Versicherungen im Bereich des Rechtsschutzes abschließen?

Die meisten Firmen, für die Berufskraftfahrer tätig sind, schließen keine Rechtsschutzversicherung ab, die ihre Fahrer vor Ansprüchen schützt oder ihnen wenigstens den Rechtsweg ermöglicht. Ein Prozess kann einen Berufskraftfahrer bis in die private Insolvenz führen, weil die Schadensansprüche der Gegner häufig höher sind als bei einem Vergehen oder Unfall mit einem Personenkraftwagen. Ein Laster mit einem Gesamtgewicht von mehr als 40 Tonnen richtet einen weitaus größeren Schaden an als ein Kleinwagen.

Besonders Berufskraftfahrer, die nicht fest angestellt sind, sondern die Tätigkeit freiberuflich oder als Einzelunternehmen ausführen, müssen sich versichern. Auftraggeber setzen sich nie für den Auftragnehmer ein. Sie möchten nur, dass der Auftrag durch den Auftragnehmer nach den vereinbarten Konditionen abgewickelt wird, alle Rechtsansprüche Dritter sind von diesem selbst zu klären.

Berufskraftfahrer müssen auch ihre Angehörigen schützen. Einerseits bieten die Versicherer Optionen, die die Familienangehörigen aus demselben Haushalt einschließen, andererseits sind weitere Fahrzeuge, die sich im Besitz der Familie befinden, integriert.

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