Weiterentwicklung eines Unternehmens

Vor kurzem hat Haribo bekannt gegeben, dass die Zentrale der Firma von Bonn in die benachbarte Gemeinde Graftschaft in Rheinland-Pfalz umzieht. Der Standort in Bonn ist zu klein geworden und für notwendige Erweiterungen hat hier kein passendes Grundstück zur Verfügung gestanden.

Weiterentwicklung eines Unternehmens

Bereits im September des letzten Jahres ist diese Entscheidung von den Gesellschaftern der Haribo GmbH & Co. KG einstimmig getroffen worden. Diese Entscheidung dürfte dem traditionsreichen Familienunternehmen aber nicht leicht gefallen sein, denn immerhin ist die Firma nicht nur in Bonn gegründet worden, sondern der Namen der Stadt findet sich sogar im Firmennamen Ha(ns) Ri(egel) Bo(nn) wieder. Doch wer mit Erfolg ein Unternehmen (weiter)führen will, kann sich nicht auf dem erreichten Status quo ausruhen, sondern muss zukunftsorientiert denken und seinen Blick auf die Weiterentwicklung und Expansion des Unternehmens lenken. Daher wird im Fall von Haribo nicht alleine der zu klein gewordene Standort in Bonn der Grund für die Expansion in die Gemeinde Grafschaft sein. Wirtschaftliche Erwägungen, wie z.B. bessere steuerliche Bedingungen in Rheinland-Pfalz oder günstigere Angebote der Standortgemeinde, werden wohl auch die Entscheidung mitbeeinflusst haben.

Damit solche gravierenden Änderungen in einem Unternehmen zu seinem Wachstum und Fortschritt beitragen, reicht es aber nicht aus, einen Gesellschafterbeschluss zu fassen. Vielmehr bedarf es vorher einer langfristigen Analyse und Planung. Dabei sind die unterschiedlichsten Aspekte zu berücksichtigen: Mit einem neuen Standort sind Fragen der Infrastruktur und Logistik zu klären. Darüber hinaus können sich beim Wechsel in ein anderes Bundesland – und noch viel mehr bei einem Wechsel ins Ausland – die steuerlichen Gegebenheiten ändern. Genauso wenig darf ein erfolgreiches Unternehmen die gesetzlichen Vorschriften vernachlässigen. Egal, ob es sich um Arbeitsrecht, Steuerrecht, Unternehmens- und Gesellschaftsrecht oder um produktbezogene Vorschriften (wie z.B. Nahrungsmittel, Arzneimittel, Handwerk oder Dienstleistungen) handelt, ein Unternehmen hat sie zu befolgen (Compliance). Dieser Bereich hat im Laufe der Zeit an Bedeutung immer mehr zugenommen.

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Eine Folge davon ist, dass viele Unternehmen zwar die gesetzlichen Regelungen einhalten wollen, aber sich nicht mehr dazu in der Lage fühlen – ohne kompetente Unterstützung. Bevor die Justiz sich gegen ein Unternehmen wendet, bedienen sich die Unternehmen zunehmend der Juristen und schützen sich so durch präventive Beratung und der Errichtung eines effektiven Compliance-Systems. Kompetente Rechtsanwälte bilden so eine Art „externe Rechtsabteilung“, die in allen Unternehmensbelangen den Verantwortlichen zur Seite stehen.