Berufungsanträge – und ihre Wiedergabe im Berufungsurteil

Ohne Wiedergabe der Berufungsanträge leidet das Berufungsurteil regelmäßig an einem von Amts wegen zu berücksichtigenden Verfahrensmangel, der zur Aufhebung und Zurückverweisung führen muss1.

Berufungsanträge – und ihre Wiedergabe im Berufungsurteil

Die ausdrückliche Wiedergabe der Anträge ist jedoch entbehrlich, wenn das Berufungsgericht bei einem klageabweisenden Urteil erster Instanz erwähnt, dass der Berufungskläger die erstinstanzlichen Sachanträge weiterverfolgt2, oder wenn sich dem Gesamtzusammenhang der Gründe das Begehren des Berufungsführers noch mit hinreichender Deutlichkeit entnehmen lässt3.

Bundesgerichtshof, Urteil vom 1. Juli 2015 – VIII ZR 278/13

  1. BGH, Urteile vom 26.02.2003 – VIII ZR 262/02, BGHZ 154, 99, 100 f.; vom 25.05.2011 – IV ZR 59/09, NJW 2011, 2054 Rn. 9 f.; vom 10.11.2011 – III ZR 77/11, WM 2012, 947 Rn. 9; vom 17.12 2013 – II ZR 21/12, WM 2014, 217 Rn. 18; jeweils mwN[]
  2. BGH, Urteile vom 26.02.2003 – VIII ZR 262/02, aaO; vom 10.11.2011 – III ZR 77/11, aaO[]
  3. BGH, Urteil vom 17.12 2013 – II ZR 21/12, aaO mwN[]
Weiterlesen:
Rechtliches Gehör - und die Berufungsbegründungsfrist