Beweiskraft des Tatbestands – und das Sitzungsprotokoll

Mit der Entkräftung der Beweiskraft des Tatbestands durch das Sitzungsprotokoll hatte sich aktuell der Bundesgerichtshof zu befassen:

Beweiskraft des Tatbestands – und das Sitzungsprotokoll

Der Beurteilung durch das Revisionsgericht unterliegt das Parteivorbringen, das aus dem Berufungsurteil oder dem Sitzungsprotokoll ersichtlich ist, § 559 Abs. 1 Satz 1 ZPO.

Grundsätzlich liefert der Tatbestand des Urteils Beweis für das Parteivorbringen, § 314 Satz 1 ZPO.

Der Beweis kann aber durch das Sitzungsprotokoll entkräftet werden, § 314 Satz 2 ZPO. Letzteres geht dann für die Bestimmung des Parteivorbringens vor1.

Bundesgerichtshof, Urteil vom 24. Juli 2018 – VI ZR 294/17

  1. vgl. BGH, Urteile vom 24.09.1991 – VI ZR 60/91, NJW 1992, 311, 312; vom 13.07.1993 – VI ZR 278/92, NJW 1993, 3067; Ackermann in Prütting/Gehrlein, ZPO, 7. Aufl., § 559 Rn. 13; Ball in Musielak/Voit, ZPO, 15. Aufl., § 559 Rn.19[]
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