Einem Insolvenzverwalter kann nach § 116 Satz 1 Nr. 1 ZPO keine Prozesskostenhilfe bewilligt werden, wenn es den Gläubigern zuzumuten ist, die Verfahrenskosten zu tragen. Dies gilt auch dann, wenn die Gläubiger zur Tragung dieser Kosten tatsächlich nicht bereit sind.

Im Fall des § 116 Satz 1 Nr. 1 ZPO ist es bedeutungslos, ob die Gläubiger zur Aufbringung der Prozesskosten bereit sind1.
Es entspricht dem Willen des Gesetzgebers, Prozesskostenhilfe in denjenigen Fällen auszuschließen, in welchen hinter der Partei kraft Amtes wirtschaftlich Beteiligte stehen, welche die zur Prozessführung erforderlichen Mittel aufbringen können und denen dies auch zumutbar ist. Allein die Weigerung der Gläubiger kann nicht dazu führen, die Zumutbarkeit zu verneinen. Wenn diese zur Mitwirkung nicht bereit sind, hat die Rechtsverfolgung zu unterbleiben2.
Bundesgerichshof, Beschluss vom 31. Juli 2013 – VII ZA 19/12
- BGH, Beschlüsse vom 07.07.1997 – II ZB 7/97, NJW 1997, 3318, 3319; vom 24.03.1998 XI ZR 4/98, BGHZ 138, 188, 193 f.; vom 13.09.2012 – IX ZA 1/12, BeckRS 2012, 22654 Rn. 6; vom 04.10.2012 – VII ZR 7/12, BeckRS 2012, 21475 Rn. 4; vom 04.12.2012 – II ZA 3/12, NZI 2013, 82 Rn. 10[↩]
- BGH, Beschlüsse vom 24.03.1998 – XI ZR 4/98, aaO S.194; vom 13.09.2012 IX ZA 1/12, aaO Rn. 6[↩]
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