Online-Dienste und -Produkte sind heutzutage für viele Verbraucher ein fester Bestandteil ihres Alltags. Leider kommt es jedoch immer wieder vor, dass diese Dienste und Produkte fehlerhaft sind oder den Erwartungen des Käufers nicht entsprechen. Wenn ein Produkt oder Dienst aufgrund solcher Mängel beeinträchtigt oder sogar nutzlos ist, haben Verbraucher in der Regel die Möglichkeit, rechtliche Schritte einzuleiten.

Bei gekauften Waren sind Schäden meist eindeutig zu erkennen. Bei Dienstleistungen im Internet gibt es sie aber auch. Ärgerliche Mängel können zum Beispiel Fehler in Softwareprogrammen, mangelnde Funktionsfähigkeit von elektronischen Geräten oder Probleme mit Online-Diensten wie Streaming-Plattformen oder E-Mail-Providern sein. Nicht immer sind Mängel so gravierend: Im Gamingsektor gibt es sogar Bugs und Glitches in Videospielen, die unter den Gamern Kultstatus haben. Solche Besonderheiten, wie sie Cyberghost beschreibt, die auf Programmierfehler zurückzuführen sind und unerwartete Elemente in den Spielen produzieren, machen ein Spiel nicht immer unbrauchbar. Dies ist jedoch die Ausnahme und in der Regel gilt auch ein Programmierfehler als ein Mangel, der das Recht auf Schadensersatz greifen lässt.
Im Folgenden werden einige Möglichkeiten aufgezeigt, die Verbraucher haben:
- Rücktritt vom Vertrag
Wenn ein Verbraucher einen Online-Vertrag abschließt und das erworbene Produkt oder die erhaltene Dienstleistung fehlerhaft ist, hat der Verbraucher unter Umständen das Recht, vom Vertrag zurückzutreten. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass der Rücktritt nur innerhalb einer bestimmten Frist möglich ist und dass der Fehler oder Mangel rechtzeitig angezeigt werden muss. - Minderung des Kaufpreises
Eine weitere Möglichkeit, die Verbraucher haben, wenn sie fehlerhafte Online-Dienste und -Produkte erworben haben, ist die Minderung des Kaufpreises. Dies bedeutet, dass das Recht genutzt wird, einen Teil des Kaufpreises zurückzufordern, wenn das Produkt nicht den vereinbarten Anforderungen entspricht. Der genaue Betrag der Minderung hängt von der Schwere des Mangels ab und kann im Einzelfall unterschiedlich sein. - Schadensersatz
Wenn ein Verbraucher durch den Kauf eines fehlerhaften Online-Produkts oder -Dienstes einen Schaden erlitten hat, kann er Schadensersatz vom Verkäufer oder Dienstleister fordern. Der Verbraucher kann beispielsweise Anspruch auf Erstattung von Reparaturkosten oder Ersatzbeschaffungskosten haben. Das Juraforum beschreibt, was Schadensersatz nach BGB bedeutet. - Garantie- und Gewährleistungsansprüche
Verbraucher haben auch Garantie- und Gewährleistungsansprüche gegenüber dem Verkäufer oder Dienstleister. Die Gewährleistung umfasst die Verpflichtung des Verkäufers, ein fehlerhaftes Produkt oder eine fehlerhafte Dienstleistung innerhalb einer bestimmten Frist zu reparieren oder zu ersetzen. Die Garantie hingegen ist eine zusätzliche freiwillige Leistung des Verkäufers oder Dienstleisters, die über die gesetzliche Gewährleistung hinausgeht. Hierbei ist es wichtig, dass der Verbraucher die genauen Bedingungen der Garantie oder Gewährleistung kennt und diese auch einhält.
Transparente Bedingungen
In der international vernetzten Welt des E-Commerce gilt es besonders wachsam zu sein.
In vielen Ländern gibt es auch Verbraucherschutzgesetze, die beispielsweise Mindeststandards für Waren und Dienste festlegen, die Haftung von Unternehmen für Schäden regeln und sicherstellen, dass Verbraucher über ihre Rechte und Ansprüche durch die Anbieter informiert werden müssen. Der Europäische Rat informiert regelmäßig über Änderungen und neue Vorschriften.
Verbraucher sollten sich im Vorfeld über ihre Rechte und Ansprüche informieren und in der Lage sein, den Schaden, den sie erlitten haben, nachzuweisen. Unternehmen sollten ihrerseits sicherstellen, dass ihre Online-Produkte und -Dienste den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und ihre Kunden klar und transparent über ihre Rechte und Ansprüche informiert werden.
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