Revisionszulassung – und ihre unwirksame Beschränkung

Eine vom Berufungsgericht formulierte Zulassungsbeschränkung, die ihrem Wortlaut nach auf die Klärung (nur) einer bestimmten Rechtsfrage abzielt, ist unzulässig1.

Revisionszulassung – und ihre unwirksame Beschränkung

Auch eine Beschränkung lediglich auf den Teil des Anspruchs der Beklagten, den diese zur Aufrechnung gestellt haben, ist – zumindest wenn die Beklagten den übrigen Teil des etwaigen Anspruchs mit der Widerklage verfolgen – unzulässig. Denn der erstgenannte Teil des Streitstoffs könnte in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht nicht unabhängig von dem übrigen Prozessstoff beurteilt werden und es könnten im Falle der Zurückverweisung Widersprüche zu dem dann unanfechtbaren Teil des Streitstoffs, namentlich zu dem mit der Widerklage verfolgten Teil desselben Anspruchs, auftreten2.

Bundesgerichtshof, Urteil vom 28. Oktober 2020 – VIII ZR 230/19

  1. st. Rspr.; vgl. etwa BGH, Urteile vom 26.04.2016 – XI ZR 108/15, WM 2016, 1031 Rn. 11; vom 22.09.2016 – VII ZR 298/14, BGHZ 212, 90 Rn. 18; vom 29.04.2020 – VIII ZR 355/18, NJW 2020, 1947 Rn. 16; Beschluss vom 12.06.2018 – VIII ZR 121/17, WuM 2018, 723 Rn. 6; jeweils mwN[]
  2. vgl. etwa BGH, Urteile vom 15.03.2017 – VIII ZR 295/15, NJW 2017, 2679 Rn. 13 f.; vom 10.11.2017 – V ZR 184/16, NJW 2018, 1309 Rn. 6; vom 18.10.2018 – III ZR 497/16, WM 2018, 2179 Rn. 13; vom 11.12.2019 – VIII ZR 361/18, BGHZ 224, 195 Rn. 27; vom 29.04.2020 – VIII ZR 355/18, aaO; Beschluss vom 12.06.2018 – VIII ZR 121/17, aaO Rn. 6 f.[]
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Teilweise Zurückverweisung in die erste Instanz