Gerade in den ersten Monaten eines neuen Jahres findet in vielen Vereinen die Jahreshauptversammlung statt. Ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung ist dann immer die Wahl. Entsprechend der jeweiligen Vereinssatzung werden Aufgaben und Funktionen neu vergeben – immer vorausgesetzt, dass sich ein Mitglied bereit erklärt, diese Aufgabe zu übernehmen. Normalerweise werden diese Funktionen in vielen örtlichen Vereinen als ehrenamtliche Tätigkeit ausgeführt. Doch in der heutigen Zeit finden sich immer weniger Vereinsmitglieder, die ein Ehrenamt in ihrem Verein übernehmen wollen – oder sie sind noch nie auf die Idee gekommen, selbst aktiv an der Gestaltung und Weiterentwicklung ihres Vereins teilzunehmen. Hinzu kommt, dass ehrenamtliche Tätigkeit im Verein auch heißen kann, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen. Wer dennoch zu einem Ehrenamt „ja“ sagt, weiß vielfach nicht, was mit seiner Funktion bzw. Tätigkeit im Verein Alles verbunden sein kann.

Also heißt es, sich möglichst schnell umfassende Informationen zu verschaffen. Wer sich alleine weiterbilden will, der besorgt sich passenden Lesestoff oder auch hilfreiche Software. Ratgeber für Vereinsvorstände findet man z.B. bei Haufe oder man nimmt das Internet zu Hilfe und informiert sich dort. Eine andere Möglichkeit ist die Teilnahme an Seminaren und speziellen Lehrveranstaltungen. Vielfach werden diese von den Volkshochschulen oder den Handelskammern angeboten. Aber auch Versicherungen haben zum Teil ein speziell auf Vereinsvorstände und ehrenamtliche Mitarbeiter abgestimmte Lehrveranstaltungen und Vortragsreihen. Besteht zu einem bestimmten Thema Informationsbedarf in mehreren Vereinen eines Ortes oder in einem Vereinsverbund lohnt es sich, eine gemeinsame Informationsveranstaltung selbst zu organisieren. Anfragen bei Versicherungen oder bei professionellen Seminaranbietern können dabei genauso zum Erfolg führen, wie das zurückgreifen auf dem Verein bekannte (oder bereits verbundene) Fachpersonen. Dazu zählen Rechtsanwälte und Fachanwälte, die im Bereich Vereinsarbeit tätig sind, aber auch Steuerberater, die auf dem Gebiet der Vereinsfinanzen und Einnahmen des Vereins weiterhelfen können.
Auf jeden Fall sollte sich jeder ehrenamtlich Tätige in einem Verein, der eine Funktion im Vorstand übernimmt, sich seiner Aufgaben und seiner Verantwortung bewusst sein. Ein Vereinsvorstand, der nicht genau weiß, was er tut, fördert nicht den Verein – im Gegenteil – er kann dem Verein (und sich selbst) einen womöglich existenzbedrohenden Schaden zufügen. Aber deshalb sollte niemand vor einer Aufgabe in seinem Verein zurückschrecken: Er steht nicht allein. Meist hilft gerade bei der Übernahme einer Tätigkeit der Vorgänger schon sehr viel weiter und hat hilfreiche Ratschläge zur Hand. Und ganz ohne professionelle Hilfe kommt kein ehrenamtlicher Vereinsvorstand in der heutigen Zeit nicht mehr aus. Man muss sie nur nutzen!