Die Entscheidung über die Zulassung des Rechtsmittels ist nicht deshalb unwirksam, weil sie durch den Einzelrichter und nicht durch das voll besetzte Beschwerdegerichts erfolgt ist1.

Die angefochtene Entscheidung des Einzelrichters unterliegt jedoch bereits deshalb der Aufhebung, weil sie unter Verletzung des Verfassungsgebots des gesetzlichen Richters (Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG) ergangen ist.
Der Einzelrichter hat bei Rechtssachen, in denen er einen Zulassungsgrund annimmt, zwingend das Verfahren an das Kollegium zu übertragen (§ 568 Satz 2 Nr. 2 ZPO). Bejaht er mit der Zulassungsentscheidung zugleich die – im Sinne aller in § 574 Abs. 2 ZPO genannten Zulassungsgründe zu verstehende – grundsätzliche Bedeutung der Rechtssache, ist seine Entscheidung objektiv willkürlich und verstößt gegen das Verfassungsgebot des gesetzlichen Richters.
Diesen Verstoß hat das Rechtsbeschwerdegericht von Amts wegen zu berücksichtigen2.
Die Zurückverweisung der Sache durch das Rechtsbeschwerdegericht erfolgt an den Einzelrichter3, der unter Berücksichtigung der Rechtsbeschwerdebegründung und der dort zitierten Rechtsprechung zu überprüfen haben wird, ob die Voraussetzungen für eine Übertragung an das voll besetzte Beschwerdegericht gemäß § 568 Satz 2 ZPO vorliegen.
Bundesgerichtshof, Beschluss vom 19. April 2018 – V ZB 260/17
- vgl. BGH, Beschluss vom 22.02.2018 – V ZB 157/17, Rn. 2; Beschluss vom 09.10.2014 – V ZB 154/14, Rn. 2; BGH, Beschluss vom 13.03.2003 – IX ZB 134/02, BGHZ 154, 200, 201; st. Rspr.[↩]
- st. Rspr.; BGH, Beschluss vom 22.02.2018 – V ZB 157/17 3; Beschluss vom 12.12 2013 – V ZB 178/13, GuT 2014, 279 Rn. 8; Beschluss vom 09.10.2014 – V ZB 154/14 3; BGH, Beschluss vom 13.03.2003 – IX ZB 134/02, BGHZ 154, 200, 202 ff.[↩]
- vgl. BGH, Beschluss vom 22.02.2018 – V ZB 157/17, Rn. 7; Beschluss vom 09.10.2014 – V ZB 154/14, Rn. 3; BGH, Beschluss vom 10.04.2003 – VII ZB 17/02, Rpfleger 2003, 448[↩]