Wenn Sie sich in den letzten Jahren ein technisches Utensil in Ihrem Haushalt neu angeschafft haben, stehen die Chancen nicht schlecht, dass es zu den sogenannten Smart-Home-Geräten zählt. Womöglich haben Sie sich nicht viele Gedanken darüber gemacht, dem neuen selbstfahrenden Staubfänger (im positiven Sinne) oder dem Kühlschrank Zugang zu Ihrem WLAN zu gewähren. Doch sind damit womöglich ungeahnte Hintertüren für Angreifer offen, sind Ihre privaten Daten oder gar Ihre Wohnung in Gefahr? In diesem Beitrag räumen wir etwas auf mit Bedenken, geben aber zugleich essenzielle Tipps, wo tatsächlich Handlungsbedarf besteht und wie Sie gut Vorsorge betreiben können, was Ihre IT-Sicherheit angeht.

Vielfalt bei Geräten und Herstellern
Die Vielfalt heutiger Smart-Home-Geräte ist riesig, sodass es nicht verwundert, wenn Produkte wie Staubsaugerroboter ebenso Probleme verursachen können. Ist es also an der Zeit, wieder selbst den Besen herauszuholen oder nach dem Wetter im Fernsehen zu schauen, statt den stets zuhörenden Sprachassistenten zu bemühen, der per Lautsprecher in jedem Zimmer reagieren kann? Beim ersten groben Blick auf die Gefahren können sich tatsächlich Gefühle des Unbehagens einstellen. Es gibt exemplarisch immer wieder Bedenken, was den Datenschutz sowie -sicherheit der Produkte angeht. Wenn personenbezogene Informationen ohne Nutzerzustimmung an Cloudspeicher im Ausland gesendet werden, ist das problematisch. Ein anderes Feld ist die Software-Seite der Produkte. Wenn ein Saugroboter oder die Sicherheitskamera mit fragwürdigen Apps zusammenarbeiten muss und das eigene WLAN kompromittiert werden kann, dann sind bei Angriffen von außen womöglich Daten wie Passwörter oder Kreditkarteninformationen abgreifbar. Was sollten Sie also tun?
Wir plädieren angesichts dieser Bedenken dennoch nicht für eine Abkehr von diesen Geräten, denn den Wandel können Sie auf lange Sicht ohnehin nicht aufhalten — immer mehr Produkte sind mit smarten Komponenten ausgerüstet. Stattdessen sollten Sie sowohl beim Kauf als auch bei der Inbetriebnahme und Wartung Vorsicht und Aufmerksamkeit walten lassen. Beginnen wir beim Kauf, dann achten Sie auf den Erwerb von Produkten, die von vertrauenswürdigen und etablierten Unternehmen stammen, die sich der geltenden Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) unterordnen. Dazu gehört ebenso, dass der Hersteller eine angemessene Sicherheit bei der Cloud gestützten Verwendung Ihrer Daten inklusive Verschlüsselung integriert. Bei der Inbetriebnahme von Sprachassistenten und Co. können Sie zudem darauf bedacht sein, Ihren IoT-Geräten (Internet of Things) ein separates Gastnetzwerk im heimischen WLAN zuzuordnen, abgekoppelt von systemkritischen Bereichen Ihrer normalen Verwendung mit PCs und Tablets. Danach sollten Sie bei Ihren Errungenschaften automatische Sicherheitsupdates aktivieren, damit die Hersteller bei geschlossenen Sicherheitslücken rasch auch Ihre Produkte erreichen und verbessern können. Zudem sollten Sie sich um die Router-Einstellungen Ihres Internetzugangs kümmern und dort den Zugang mit einem starken Passwort ausreichender Länge und Variabilität absichern. Hier sind ebenso regelmäßige Updates Pflicht. Schließlich gilt noch eines beim Zugriff auf Ihr smartes Zuhause von unterwegs: Möchten Sie Ihre Sicherheitssysteme im Urlaub oder anderswo prüfen, vermeiden Sie potenziell unsichere öffentliche WLAN-Hotspots. Denn hier können kriminelle Dritte rasch empfindliche Sicherheitsinformationen beim Datentransport mitschneiden beziehungsweise abfischen.
Zum Schluss kommen Sie an die Reihe
Wir fassen zusammen und halten fest: Sie als Mensch stehen an der Schlüsselposition, an der entschieden wird, ob Lücken im eigenen Heim- und Sicherheitsnetzwerk vorhanden sind und wie schwerwiegend diese sind. Richten Sie sich nach den Tipps aus diesem Beitrag, wie dem regelmäßigen (oder bestenfalls auf Automatik gestellten) Update Ihres Internet-Routers, der Vergabe sicherer Passwörter und der DSGVO-konformen Gerätewahl, dann sind Sie auf der sicheren (oder zumindest sichereren) Seite. Bei all den Gefahren, die von Smart-Home-Geräten ausgehen, überwiegen am Ende doch meist die Vorteile und Sie müssen die Anschaffung dieser Technik nicht scheuen. Gerade Lösungen wie Cloud-unterstütze Sicherheitskameras können — korrekt eingebunden — sogar massiv den Lebenskomfort und das Sicherheitsgefühl steigern.
Bildnachweis:
- Staubsauger: Michal Jarmoluk