Der gemobbte Postdirektor

Es ist in der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts geklärt, dass ein Schadensersatzanspruch eines Beamten gegen den Dienstherrn neben einem bezifferbaren Schaden voraussetzt, dass sich der Dienstherr gegenüber dem Beamten rechtswidrig und schuldhaft verhalten hat, dass dieses Verhalten den Schaden adäquat kausal herbeigeführt hat und dass der Beamte seiner Schadensabwendungspflicht nach § 839 Abs. 3 BGB nachgekommen ist1.

Der gemobbte Postdirektor

§ 839 Abs. 3 BGB ist eine besondere Ausprägung des Mitverschuldensprinzips, das in allgemeiner Form in § 254 BGB niedergelegt ist und für das gesamte private und öffentliche Haftungsrecht gilt2.

Bei rechtswidrigem Handeln des Staates soll der verwaltungsgerichtliche Rechtsschutz im Vordergrund stehen und dem Betroffenen dadurch die missbilligte Wahlmöglichkeit genommen werden, entweder den rechtswidrigen hoheitlichen Akt mit den ordentlichen Rechtsschutzmitteln anzugreifen oder aber diesen zu dulden und dafür zu liquidieren3.

Nach dem Grundsatz von Treu und Glauben soll nur derjenige Schadensersatz erhalten, der sich in gehörigem und ihm zumutbarem Maß für seine eigenen Belange eingesetzt und damit den Schaden abzuwenden versucht hat4.

Bundesverwaltungsgericht, Beschluss vom 3. November 2014 – 2 B 24.2014 –

  1. BVerwG, Urteile vom 28.05.1998 – 2 C 29.97, BVerwGE 107, 29, 31 = Buchholz 232 § 23 BBG Nr. 40 S. 2 f.; vom 01.04.2004 – 2 C 26.03, Buchholz 237.8 § 10 RhPLBG Nr. 1 S. 2; vom 28.02.2008 – 2 A 1.07, NVwZ-RR 2008, 547 Rn. 23; und vom 26.01.2012 – 2 A 7.09, BVerwGE 141, 361 = Buchholz 11 Art. 33 Abs. 2 GG Nr. 53 jeweils Rn. 15[]
  2. BVerwG, Beschluss vom 06.06.2014 – 2 B 75.13 12; Papier, in: Münchner Kommentar, BGB, 6. Aufl.2013, § 839 Rn. 329 f.[]
  3. BGH, Urteil vom 15.11.1990 – III ZR 302/89 – BGHZ 113, 17, 22[]
  4. BGH, Urteil vom 29.03.1971 – III ZR 98/69 – BGHZ 56, 57, 63[]