PKV-Tariferhöhungen: Welche Handlungsoptionen haben die Privatversicherten?

Das Gros der Versicherungsnehmer klagt über die mangelnde Transparenz der Krankenversicherungen und speziell die Prämienentwicklung ist für viele Menschen ein Buch mit sieben Siegeln. Niedrige Beiträge sind natürlich verlockend, doch wenn man selbst nicht in der Lage ist, den imminenten Verlauf der Prämien zu erahnen, trägt man dafür später die Rechnung. Es drängt sich daher die Frage auf, welche Möglichkeiten die Versicherten haben, um Kosten zu senken oder sich aus einem Vertragsverhältnis zu lösen.

PKV-Tariferhöhungen: Welche Handlungsoptionen haben die Privatversicherten?

Beitragserhöhungen müssen nicht hingenommen werden

Im Durchschnitt betragen die jährlichen Beitragssteigerungen der privaten Versicherer etwa 5 Prozent. Einige Negativbeispiele belegen sogar, dass eine 100-prozentige Beitragserhöhung in lediglich einer halben Dekade durchaus denkbar ist. Wer sich darüber zu Recht erbost, hat einige Handlungsoptionen und muss diese Mehrkosten durchaus nicht einfach hinnehmen. Der eine oder andere mag im Falle einer Tariferhöhung vielleicht sogar wieder in die Richtung der gesetzlichen Versicherung schielen, doch eine Rückkehr ist leider nahezu unmöglich. Angestellte können zum Beispiel nur dann zur GKV zurückkehren, wenn ihr monatlicher Lohn tatsächlich wieder unter die Versicherungspflichtgrenze fällt. Realistischer ist indes ein Wechsel zu einem anderen PKV-Anbieter. In der Regel sind die Kündigung des Versicherungsschutzes und der Übertritt zu einem neuen Anbieter ja nur am Ende des Jahres/Vertragsjahres möglich. Diese Regel ist allerdings hinfällig, wenn die Versicherung die Beiträge verändert hat. Dann kann der Kunde nämlich von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Man sollte als wechselwilliger Versicherungsnehmer allerdings wissen, dass eine Kündigung in Deutschland durch den Versicherungszwang nur dann möglich ist, wenn bereits ein neuer Versicherungsvertrag besteht. Erschwerend kommt hinzu, dass PKV-Anbieter ja nicht gezwungen sind, jeden Antragssteller aufzunehmen. Wir wollen an dieser Stelle ebenfalls darauf hinweisen, dass sich aus finanzieller Sicht ein Anbieterwechsel nicht in jedem Fall anbietet, da unter Umständen Altersrückstellungen verloren gehen. Dieser Schritt will also gut überlegt sein und die Auswahl eines passenden Privatversicherers ist auch keine wirklich unkomplizierte Angelegenheit.

Den richtigen Anbieter finden

Eine Übersicht der Einzelleistungen der PKV-Anbieter und Informationen zum Thema Private Krankenversicherung findet man heutzutage ganz leicht im Internet. Die sogenannten Tarifrechner helfen dabei, den passenden Anbieter zu finden. Es empfiehlt sich zudem, sich das Leistungsspektrum eines Anbieters ganz genau anzusehen und unter Umständen auf bestimmte Leistungen zu verzichten, um den Tarif möglichst gering zu halten. Übrigens kann man auch innerhalb seines derzeitigen Versicherungsschutzes in einen günstigeren Tarif wechseln! Jeder Privatversicherte hat nämlich von Gesetzes wegen die Möglichkeit, in einen günstigeren Tarif seines PKV-Anbieters mit mindestens gleichem Leistungsumfang hinüberzuwechseln. Informieren muss man sich natürlich selber!