Allgemeine Geschäftsbedingungen sind nach ihrem objektiven Inhalt und typischen Sinn einheitlich so auszulegen, wie sie von verständigen und redlichen Vertragspartnern unter Abwägung der Interessen der normalerweise beteiligten Kreise verstanden werden.

Dabei sind die Vorstellungen und Verständnismöglichkeiten eines durchschnittlichen, rechtlich nicht vorgebildeten Vertragspartners des Verwenders zugrunde zu legen1.
Ansatzpunkt für die bei einer Formularklausel gebotene objektive, nicht am Willen der konkreten Vertragspartner zu orientierende Auslegung ist dabei in erster Linie ihr Wortlaut2. Verständnismöglichkeiten, die theoretisch denkbar, praktisch aber fernliegend sind und nicht ernstlich in Betracht kommen, bleiben außer Betracht3.
Die Auslegung inländischer Allgemeiner Geschäftsbedingungen ist in der Revisionsinstanz uneingeschränkt nachprüfbar4.
Bundesgerichtshof, Urteil vom 5. November 2020 – III ZR 156/19
- stRspr; zB BGH, Urteil vom 19.04.2018 – III ZR 255/17, NJW 2018, 2117 Rn. 18 mwN[↩]
- BGH aaO mwN[↩]
- zB BGH, Urteil vom 05.05.2010 – III ZR 209/09, BGHZ 185, 310 Rn. 14 mwN[↩]
- st Rspr; zB BGH, Urteile vom 09.06.2010 – VIII ZR 294/09, NJW 2010, 2877 Rn. 11; und vom 13.11.2012 – XI ZR 500/11, NJW 2013, 995 Rn. 15; Palandt/Grüneberg, BGB, 79. Aufl., § 305c Rn.20; jew. mwN[↩]