Internationale Rechnungslegungsstandards – auch bei Übersetzungen sehr wichtig

Internationale Wirtschaftsbeziehungen sind nicht nur auf staatlicher Ebene in den letzten Jahrzehnten zunehmend wichtiger geworden. Eine wachsende Zahl von Unternehmen – auch aus dem Mittelstand – pflegen inzwischen Beziehungen ins Ausland. Dabei geht es um die Zusammenarbeit, um neue Märkte zu erschließen.

Internationale Rechnungslegungsstandards – auch bei Übersetzungen sehr wichtig

Oder die Gründung von Tochtergesellschaften, die Produkte und Dienstleistungen im Ausland etablieren sollen. Neben der sprachlichen Hürde im Alltagsgeschäft wird auch die Übertragung von Unternehmenskennzahlen und Geschäftsabschlüssen zur Herausforderung. Inzwischen haben sich auf diesem Gebiet gewisse Standards etabliert.

Deren Ziel besteht darin, die bislang vor allem auf den nationalen Vorschriften und Rechtsnormen basierenden Unternehmensabschlüssen auf internationalem Parkett salonfähig zu machen. Beispiel: In Deutschland schreiben unter anderem das Handelsgesetzbuch und das Steuerrecht vor, wie eine Bilanz auszusehen hat. In den USA oder Großbritannien sind diese Regelungen aber unbekannt.

Internationale Rechnungslegung erfordert internationale Standards

m Rahmen internationaler Zusammenarbeit zwischen Unternehmen mit Sitz in verschiedenen Ländern kollidieren unterschiedliche Ansprüche im Hinblick auf Rechnungslegung und Geschäftsabschluss. In Deutschland dienen Rechtsnormen beispielsweise dem Schutz der Gläubiger, in anderen Staaten stehen Informationspflichten an oberster Stelle.

Die Entwicklung der International Financial Reporting Standards (IFRS) versucht hier eine gemeinsame Basis zu schaffen. Dabei geht es aber nicht allein um die Internationalisierung von Vorschriften zur Rechnungslegung.

Ein wesentlicher Aspekt im Zusammenhang mit den IFRS ist die Schaffung einer standardisierten Interpretationsbasis. Für die Auslegung der Vorschriften ist das International Financial Reporting Interpretations Committee – kurz IFRIC – zuständig. Für die EU und damit Deutschland ist die Anwendung der IFRS-Regelungen im Zusammenhang mit kapitalmarktorientierten Unternehmen seit 2005 vorgeschrieben. Diese Pflicht gilt auch für Unternehmen, deren Wertpapiere im Zulassungsprozess angekommen sind.

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Besonderheiten Deutsch-Englisch

Die Erstellung der Unternehmensabschlüsse nach den International Financial Reporting Standards ist nur auf den ersten Blick einfach. Schließlich müssen die Kennzahlen einfach vom Deutschen in die englische Sprache übersetzt werden. Probleme beginnen aber spätestens dann, wenn die unterschiedlichen linguistischen Normen zum Tragen kommen.

Bereits das deutsche Komma in Dezimalzahlen führt im Englischen, das hier mit einem Dezimalpunkt arbeitet, zu Verwirrung. Erschwert die Situation durch Eigenheiten in den wirtschaftlichen Begrifflichkeiten, die teilweise mit wirtschaftsrechtlichen Besonderheiten verknüpft sind. Würde man beispielsweise eine Bilanz aus Italien einer deutschen Bilanz gegenüberstellen, sind trattamento di fine rapporto (Ausscheidensvergütung) und Pensionsrückstellungen (als Versorgungsvermögen im Englischen Plan Assets) zwar vom Begriff ähnlich, ziehen aber unterschiedliche rechtliche Konsequenzen nach sich. Eine ausführliche Beschäftigung mit den IFRS ist bei Übersetzungen von Geschäftsberichten auch nach Informationen der „Fachübersetzungsdienst GmbH“ unerlässlich.

Fazit: IFRS ist kompliziert

International einheitliche Standards in der Rechnungslegung sind wünschenswert. Allerdings zeigt die Praxis, dass dieses Ziel nur über auf einem hindernisreichen Weg zurückzulegen ist. Unternehmen, die sich den IFRS stellen, müssen sprachliche Hürden genauso meistern wie die Tatsache, dass ähnliche Begriffe im nationalen Wirtschaftsrecht ganz andere Bedeutungen haben können.

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