Es entspricht der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, dass der Tenor im Lichte der Entscheidungsgründe auszulegen und deshalb von einer beschränkten Revisionszulassung auszugehen ist, wenn sich dies aus den Gründen klar ergibt.

Das ist regelmäßig dann anzunehmen, wenn sich die vom Berufungsgericht als zulassungsrelevant angesehene Frage nur für einen eindeutig abgrenzbaren selbständigen Teil des Streitstoffs stellt, der Gegenstand eines Teilurteils oder eines eingeschränkt eingelegten Rechtsmittels sein kann1.
Hingegen hat es der Bundesgerichtshof wiederholt als unzureichend angesehen, wenn das Berufungsgericht lediglich eine Begründung für die Zulassung der Revision genannt hat, ohne weiter erkennbar zu machen, dass es die Zulassung der Revision auf den durch die Rechtsfrage betroffenen Teil des Streitgegenstands beschränken wollte2.
Bundesgerichtshof, Beschluss vom 24. September 2019 – II ZR 248/17
- BGH, Urteil vom 08.01.2019 – II ZR 139/17, ZIP 2019, 513 Rn. 17; Urteil vom 24.10.2017 – II ZR 16/16, ZIP 2017, 2379 Rn. 9; Beschluss vom 10.04.2018 – VIII ZR 247/17, NJW 2018, 1880 Rn. 10, jew. mwN[↩]
- BGH, Urteil vom 08.01.2019 – II ZR 139/17, ZIP 2019, 513 Rn. 17; Urteil vom 29.01.2003 XII ZR 92/01, BGHZ 153, 358, 361 mwN; Urteil vom 03.03.2005 – IX ZR 45/04, NJW-RR 2005, 715, 716[↩]