Handelt es sich bei einem Gebrauchtwagenkauf um einen Kaufvertrag oder einen gemischten Vertrag, wenn der Verkäufer vor der Übergabe des Fahrzeugs auf Wunsch des Käufers eine Flüssiggasanlage einbaut? Mit dieser – für die Frage der Verjährung von Gewährleistungsansprüchen wichtigen – Frage hatte sich aktuell der Bundesgerichtshof zu befassen:

Nach Ansicht des Bundesgerichtshofs handelt es sich in einem solchen Fall nicht um einen gemischten Vertrag, sondern um einen Kaufvertrag [1]. Denn im Mittelpunkt dieses Vertrages steht die Übertragung von Eigentum und Besitz an dem – umgerüsteten – Fahrzeug auf die Käufer; der Verpflichtung zum Einbau der Flüssiggasanlage kommt im Vergleich dazu kein solches Gewicht zu, dass sie den Vertrag prägen würde [2].
Auch in diesem Fall gilt also bei Sachmängeln die zweijährige Verjährungsfrist.
Bundesgerichtshof, Urteil vom 29. Mai 2013 – VIII ZR 174/12
- vgl. LG Osnabrück, Urteil vom 27.09.2010 – 2 O 2244/09; OLG Hamm, Urteil vom 05.08.2010 – 28 U 22/10; LG Itzehoe, Urteil vom 13.08.2012 – 6 O 118/11; LG Leipzig, DAR 2011, 532; Reinking/Eggert, Der Autokauf, 11. Aufl., Rn. 2553, 2557 ff.[↩]
- vgl. BGH, Urteile vom 03.03.2004 – VIII ZR 76/03, NJW-RR 2004, 850 unter II 1; vom 22.07.1998 – VIII ZR 220/97, NJW 1998, 3197 unter II 1; vgl. BGH, Urteil vom 09.10.2001 – X ZR 132/99[↩]