Handelt es sich bei einem Gebrauchtwagenkauf um einen Kaufvertrag oder einen gemischten Vertrag, wenn der Verkäufer vor der Übergabe des Fahrzeugs auf Wunsch des Käufers eine Flüssiggasanlage einbaut? Mit dieser – für die Frage der Verjährung von Gewährleistungsansprüchen wichtigen – Frage hatte sich aktuell der Bundesgerichtshof zu befassen:

Nach Ansicht des Bundesgerichtshofs handelt es sich in einem solchen Fall nicht um einen gemischten Vertrag, sondern um einen Kaufvertrag1. Denn im Mittelpunkt dieses Vertrages steht die Übertragung von Eigentum und Besitz an dem – umgerüsteten – Fahrzeug auf die Käufer; der Verpflichtung zum Einbau der Flüssiggasanlage kommt im Vergleich dazu kein solches Gewicht zu, dass sie den Vertrag prägen würde2.
Auch in diesem Fall gilt also bei Sachmängeln die zweijährige Verjährungsfrist.
Bundesgerichtshof, Urteil vom 29. Mai 2013 – VIII ZR 174/12
- vgl. LG Osnabrück, Urteil vom 27.09.2010 – 2 O 2244/09; OLG Hamm, Urteil vom 05.08.2010 – 28 U 22/10; LG Itzehoe, Urteil vom 13.08.2012 – 6 O 118/11; LG Leipzig, DAR 2011, 532; Reinking/Eggert, Der Autokauf, 11. Aufl., Rn. 2553, 2557 ff.[↩]
- vgl. BGH, Urteile vom 03.03.2004 – VIII ZR 76/03, NJW-RR 2004, 850 unter II 1; vom 22.07.1998 – VIII ZR 220/97, NJW 1998, 3197 unter II 1; vgl. BGH, Urteil vom 09.10.2001 – X ZR 132/99[↩]