Für die Beurteilung des Konkurrenzverhältnisses bei mehrfach hintereinander begangenen Vergewaltigungen kommt es nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs maßgeblich darauf an, ob der Nötigung des Tatopfers ein einheitliches Tun des Angeklagten zugrunde liegt.

Bei einheitlicher Gewaltanwendung liegt ebenso wie bei fortgesetzter oder fortwirkender Drohung trotz mehrfach dadurch erzwungener Beischlafhandlungen nur eine Tat im Rechtssinne vor1.
Wurden die sexuellen Handlungen durch den Einsatz desselben Nötigungsmittels erzwungen, stellt sich das Geschehen als einheitliche Tat der Vergewaltigung nach § 177 Abs. 1 Nr. 2, Abs. 2 Satz 2 Nr. 1 StGB dar.
Bundesgerichtshof, Beschluss vom 18. Juni 2015 – 4 StR 46/15
- vgl. BGH, Urteile vom 19.04.2007 – 4 StR 572/06, NStZ-RR 2007, 235; vom 13.02.2007 – 1 StR 574/06; vom 25.10.2001 – 4 StR 262/01, NStZ 2002, 199, 200; Beschlüsse vom 28.01.2003 – 4 StR 521/02, StraFo 2003, 281; vom 09.03.2000 – 4 StR 513/99, NStZ 2000, 419, 420; vom 23.11.1993 – 1 StR 739/93, BGHR StGB § 177 Abs. 1 Gewalt 10[↩]