Mordmerkmal: Heimtücke

Heimtücke im Sinne des § 211 StGB setzt Arglosigkeit und dadurch bedingte Wehrlosigkeit des Opfers voraus.

Mordmerkmal: Heimtücke

Maßgeblicher Zeitpunkt für das Vorliegen der begrifflichen Voraussetzungen der Heimtücke ist der Beginn der ersten mit Tötungsvorsatz geführten Angriffshandlung1.

Selbst wenn der Angriff (hier: mit Faustschlägen) kurzzeitig zunächst nur mit Körperverletzungsvorsatz erfolgt, scheitert die Annahme von Heimtücke daran nicht, wenn er unmittelbar darauf unter Ausnutzung des Überraschungseffekts mit Tötungsvorsatz fortgesetzt wird2.

Bundesgerichtshof, Urteil vom 13. September 2018 – 1 StR 611/17

  1. BGH, Urteile vom 05.06.2013 – 1 StR 457/12 26; vom 26.02.1993 – 3 StR 207/92, BGHR StGB § 211 Abs. 2 Heimtücke 17; und vom 15.04.1987 – 2 StR 32/87, BGHR StGB § 211 Abs. 2 Heimtücke 4 jeweils mwN[]
  2. BGH, Urteile vom 28.06.2007 – 3 StR 185/07 5; und vom 27.06.2006 – 1 StR 113/06, NStZ 2006, 502, 503 Rn. 3; Beschluss vom 19.06.2008 – 1 StR 217/08, NStZ 2009, 29, 30[]
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