Die Bestimmungen der § 6 Abs. 1, § 27 Abs. 1 EG-FGV sind Schutzgesetze im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB, die das Interesse des Fahrzeugkäufers gegenüber dem Fahrzeughersteller wahren, nicht durch den Kaufvertragsabschluss eine Vermögenseinbuße im Sinne der Differenzhypothese zu erleiden, weil das Fahrzeug entgegen der Übereinstimmungsbescheinigung eine unzulässige Abschalteinrichtung im Sinne des Art. 5 Abs. 2 Satz 1 der Verordnung (EG) Nr. 715/2007 aufweist1.

Dagegen begegnet es für den Bundesgerichtshof keinen revisionsrechtlichen Bedenken, wenn eine Haftung der Autoherstellerin aus §§ 826, 31 BGB verneint wird.
Während daher ein Anspruch der Autokäuferin auf die Gewährung sogenannten „großen“ Schadensersatzes verneint werden kann2, ist jedoch zu berücksichten, dass der Autokäuferin nach § 823 Abs. 2 BGB in Verbindung mit § 6 Abs. 1, § 27 Abs. 1 EG-FGV ein Anspruch auf Ersatz eines erlittenen Differenzschadens zustehen kann3.
Bundesgerichtshof, Urteil vom 24. September 2025 – VIa ZR 776/22
- vgl. BGH, Urteil vom 26.06.2023 – VIa ZR 335/21, BGHZ 237, 245 Rn. 29 bis 32[↩]
- vgl. BGH, Urteil vom 26.06.2023 – VIa ZR 335/21, BGHZ 237, 245 Rn. 22 bis 27[↩]
- vgl. BGH, Urteil vom 26.06.2023, aaO, Rn. 28 bis 32; ebenso BGH, Urteile vom 20.07.2023 – III ZR 267/20, NJW 2024, 361 Rn. 21 ff.; – III ZR 303/20 16 f.; Urteil vom 12.10.2023 – VII ZR 412/2120[↩]
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